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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 21.1978

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Nr. 4
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Hermes, Eberhard: Ernst Habenstein in memoriam
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Burck, E.: Professor Dr. M. Durry, Paris †
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https://doi.org/10.11588/diglit.33075#0063

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Provenienz förderlich zusammenzuarbeiten, brachte er sein umfassendes Fach-
wissen und seine Schulerfahrung auch in die nächste Schulbuchgeneration ein,
an deren Zustandekommen er bis ins hohe Alter beteiligt war. Bezeichnender-
weise war es nun ein Werk für Latein als zweite Fremdsprache, an dem er mitar-
beitete. Es folgte 1962 eine Grammatik, in der schon moderne Theorieansätze
didaktisch umgesetzt wurden. Schließlich verdankt auch der 1970 erschienene
Grund- und Aufbauwortschatz Latein dem bewährten Wortkunde-Verfasser
entscheidende .Geburtshilfe1. Dem, der mit Habenstein Zusammenarbeiten durf-
te, bleiben dennoch weniger die fachlichen und beruflichen Leistungen des Ver-
storbenen in der Erinnerung als vielmehr seine menschlichen Qualitäten: Er war
ein team-froher Mitarbeiter, ein treuer Freund, ein Mann von Kultur, Disziplin
und Geschmack, kurz: von Bildung im besten Sinne des Wortes, ein ,homo vere
humanus‘. Darin ist die Dankbarkeit begründet, ihm begegnet zu sein.
Eberhard Hermes

Professor Dr. M. Durry, Paris f
Erst jetzt hat uns die Nachricht erreicht, daß unser Ehrenmitglied, Dr. M. Durry,
Professor der lateinischen Philologie und Doyen de la Facultedes Lettres an der
Sorbonne in Paris, am 24. Januar 1978 im 83. Lebensjahr verstorben ist. Profes-
sor Durry hat als einer der ersten französischen Professoren nach dem Kriege
Kontakt mit dem DAV aufgenommen und sich für eine Zusammenarbeit der
französischen und deutschen klassischen Philologen lebhaft eingesetzt. Auf seine
und Professor Burcks Anregung fand im November 1951 das erste Colloque
Franco-Allemand im Centre CulturelInternational in der schönen Abtei Royau-
mont unweit Paris statt, auf dem Vorträge über die Stellung und Aufgaben der
klassischen Sprachen an den Gymnasien beider Länder informierten und zu
fruchtbaren Diskussionen führten. Daran schloß sich ein zweitägiger Unterrichts-
besuch in den sog. Classes Nouvelles in Paris an. Nach einem Gegenbesuch der
französischen Kollegen im nächsten Jahr in der Bundesrepublik organisierte
Professor Durry im Juni 1953 eine Studienreise für je zwanzig Teilnehmer aus
beiden Ländern in die Provence, die von Lyon bis Glanum und St. Blaise führte
und bei der die örtlich zuständigen Museumsdirektoren und Ausgrabungsleiter
die wissenschaftlichen Vorträge und Führungen übernommen hatten. Seitdem
haben im regelmäßigen Wechsel deutsche und französische Delegationen an den
Jahreskongressen der beiden Verbände teilgenommen. Professor Durry hat sich
wiederholt daran beteiligt und wertvolle Anregungen für die Tagungen gegeben.
Er hat auch einzelne Kollegen bei Studienaufenthalten in Paris mit großer Sach-
kenntnis und Hilfsbereitschaft unterstützt. Der DAV hat Professor Durry viel
zu danken und wird ihm ein bleibendes Gedenken bewahren.
E. Burck

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