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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 10.1865

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Ambros, August Wilhelm: Die Burg Karlstein und ihre Restaurirung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25923#0057
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Die Burg Karlstein und ihre Kestaurirung.

Vorerinnerung der Redaction.

Aus Anlass der seit mehreren Jahren vielfach angeregten stylgemässen Restaurirung der
altberühmten königl. Burgveste Karlstein in Böhmen benützte der Präsident der k. k. Central-
Commission für Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale eine mehrtägige Anwesenheit in
Prag, um anfangs August 1863 diese Burg in Begleitung des k. k. (Konservators für den Prager
Kreis, Domdechant Adalbert Ruffer, persönlich in Augenschein zu nehmen.
Als Ergebniss dieser Besichtigung stellten sich dem Präsidenten nachfolgende Punkte
heraus:
1. Im Ganzen und Grossen dürfte sich mit einer den weitern Verfall der verschiedenen
Räumlichkeiten des Gebäudes hintanhaltenden soliden und stylgemässen Bedachung zu be-
gnügen sein.
2. Von den innern Räumlichkeiten sind es vom kunsthistorischen und archäologischen
Standpunkt insbesondere vier, die einer besondern Obsorge würdig erscheinen, u. z.: a) die
Marienkirche wegen der zum Theil noch erhaltenen Fresken, b) die Katharinencapelle, c) die zu
beiden Seiten der in den grossen Thurm hinaufführenden Stiege fortlaufenden, nur theilweise noch
erhaltenen Fresken, cl) die Kreuzkirche.
Von diesen Objecten sind das zweite und vierte wahre Kleinodien, indem sie nicht nur in
den allgemeinen Umrissen, sondern auch fast in der ganzen Ausschmückung in ursprünglicher
Gestalt erhalten sind; nur dass selbstverständlich vieles lückenhaft oder durch den Verderb der
Zeit schadhaft geworden ist, dass ferner Gold, Silber und kostbares Gestein von der Bewandung,
den Bildnissen u. s. w. fast gänzlich verschwunden sind und dass endlich von den höchst werth-
vollen Bildnissen der Kreuzcapelle vier Stück im k. k. Belvedere sich befinden.
Auf die Herstellung und Erhaltung dieser höchst interessanten vier Objecte (a—d) wäre
daher das Hauptaugenmerk zu richten.
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