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Mikó von Hidvég, Emerich: Einige Details über die Stadtpfarrkirche in Klausenburg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.25923#0163
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Einige
Details über die Stadtpfarrkirche in Klausenburg.
Von G-raf Emerich Miko.
Mit 1 Tafel.
Trotzdem es eine bekannte Wahrheit ist, dass die Erforschung der mittelalterlichen Baudenkmale
vielfachen Schwierigkeiten unterliegt, namentlich da, wo der dem Forscher eigentliches Interesse
bietende Theil eines Baues hinter einer Masse von sogenannten Restaurationen verborgen steckt,
und daher im eigentlichen Sinne des Wortes erst aufgesucht werden muss, so ist dieser Umstand
bei den mittelalterlichen Bauwerken Siebenbürgens noch besonders hervorzuheben. Vorgänge
der neuesten Zeit, die sich so zu sagen unter unseren eigenen Augen zugetragen haben, liefern
uns den Beweis, dass hinter der modernen Fa^ade gar manches städtischen Privathauses Mauern
aus dem XIV., ja selbst XIII. Jahrhunderts stecken, dass oft auch die innere Anordnung der
Gemächer, ja selbst bis auf Gewölbe, Schornsteine und wohlerhaltene Ornamente, noch heute
dieselbe ist, die dem ursprünglichen antiken Baue angehörten. Allein solche Umwandlungen von
Civilbauten sind nicht Siebenbürgen speciell eigen; eigenthümlich sind bei uns die Verwandlun-
gen, die öffentliche und namentlich religiöse Baue durchzumachen hatten, bis sie in ihren heu-
tigen Zustand gelangten.
In Folge der Reformation sind wohl auch in Deutschland nicht wenig ursprünglich katho-
lische Kirchen in protestantische verwandelt, und bei Gelegenheit dieser Umwandlung ihres
äusseren Schmuckes entkleidet worden, die Construction der Kirche blieb jedoch zumeist unbe-
rührt, und die Gemeinde, die sich der Reformation angeschlossen hatte, brauchte in der Regel
nicht zu fürchten, dass ihr der Besitz ihres Gotteshauses streitig gemacht werden dürfte, nament-
lich nicht in jenen Ländern, wo durch den Übertritt der Herrscherfamilie zu der neuen Lehre die
Herrschaft derselben so gut wie gesichert war. Anders ist es bei uns, wo durch den Einfluss
hier nicht zu erörternder politischer Ereignisse, manche‘Ortschaft mehrmals die Religion gewech-
selt, und nachmals wieder zur katholischen Kirche übergetreten ist.
Fine solche Kirche, die, nachdem sie Jahrhunderte lang einer andern Confession ange-
hörte, später wieder von den Katholiken occupirt wurde, ist auch die katholische Pfarrkirche zum
heiligen Michael in Klausenburg. Obwohl der Herr Graf Johann Fszterhäzy in seiner, auf
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Einige
Details über die Stadtpfarrkirche in Klausenburg.
Von G-raf Emerich Miko.
Mit 1 Tafel.
Trotzdem es eine bekannte Wahrheit ist, dass die Erforschung der mittelalterlichen Baudenkmale
vielfachen Schwierigkeiten unterliegt, namentlich da, wo der dem Forscher eigentliches Interesse
bietende Theil eines Baues hinter einer Masse von sogenannten Restaurationen verborgen steckt,
und daher im eigentlichen Sinne des Wortes erst aufgesucht werden muss, so ist dieser Umstand
bei den mittelalterlichen Bauwerken Siebenbürgens noch besonders hervorzuheben. Vorgänge
der neuesten Zeit, die sich so zu sagen unter unseren eigenen Augen zugetragen haben, liefern
uns den Beweis, dass hinter der modernen Fa^ade gar manches städtischen Privathauses Mauern
aus dem XIV., ja selbst XIII. Jahrhunderts stecken, dass oft auch die innere Anordnung der
Gemächer, ja selbst bis auf Gewölbe, Schornsteine und wohlerhaltene Ornamente, noch heute
dieselbe ist, die dem ursprünglichen antiken Baue angehörten. Allein solche Umwandlungen von
Civilbauten sind nicht Siebenbürgen speciell eigen; eigenthümlich sind bei uns die Verwandlun-
gen, die öffentliche und namentlich religiöse Baue durchzumachen hatten, bis sie in ihren heu-
tigen Zustand gelangten.
In Folge der Reformation sind wohl auch in Deutschland nicht wenig ursprünglich katho-
lische Kirchen in protestantische verwandelt, und bei Gelegenheit dieser Umwandlung ihres
äusseren Schmuckes entkleidet worden, die Construction der Kirche blieb jedoch zumeist unbe-
rührt, und die Gemeinde, die sich der Reformation angeschlossen hatte, brauchte in der Regel
nicht zu fürchten, dass ihr der Besitz ihres Gotteshauses streitig gemacht werden dürfte, nament-
lich nicht in jenen Ländern, wo durch den Übertritt der Herrscherfamilie zu der neuen Lehre die
Herrschaft derselben so gut wie gesichert war. Anders ist es bei uns, wo durch den Einfluss
hier nicht zu erörternder politischer Ereignisse, manche‘Ortschaft mehrmals die Religion gewech-
selt, und nachmals wieder zur katholischen Kirche übergetreten ist.
Fine solche Kirche, die, nachdem sie Jahrhunderte lang einer andern Confession ange-
hörte, später wieder von den Katholiken occupirt wurde, ist auch die katholische Pfarrkirche zum
heiligen Michael in Klausenburg. Obwohl der Herr Graf Johann Fszterhäzy in seiner, auf
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