VI
gleichsam tappend so viele richtige Erklärungsprincipien
gesunden werden konnten, stellt den dabei beteiligten
Forschern das glänzendste Zeugnis aus und erklärt sich
nur daraus, daß im Leben der Lprache weitgehende Regel-
müßigkeiten der Erscheinungen festzustellen sind, wie nirgend-
wo in den Aeußerungen menschlicher geistiger Arbeit.
Aber, ich denke, man kann in Hinkunst das Finden
der Erklärungsprinzipien nicht mehr dem Genie oder dem
Zufall überlasfen, man muß sie suchen, in der jetztigen
Sprechthätigkeit suchen.
Das ist längst auerkannt, aber es ist schwer sich dazu
zu entschließen, wo der wissenschastliche Raubbau noch er-
träglich ist. Wenn wir mit uns selbst Geduld haben,
müssen wir aus manche Erklürungen durch Beobachtung
des jetztigen Lebens kommen. Es ist doch recht lehrreich
zu hören, daß S. Stricker, der keine Kenntnis von den
. „Dissimilationen" der Grammatiker hatte, durch Selbstbe-
obachtung an sich konstatierte, daß er still sprechend nur
„Roland der —iefe" zu denken imstande sei.
Was dieses kleine Büchlein bringt, ist wenig. Es
weist die Zufammenhünge der einzelnen Erscheinungen bei
den gewöhnlichen Arten der Sprechfehler nach, Hebt also
die Subjektivität des Versprechens auf. Jn dem letzten
Kapitel suche ich das aus den Sprechfehlern Gelernte zur Er-
klärung einiger Sprachphünomene zu verwerten. Die
Sprechfehler scheinen mir mit einer Anzahl sprach-
historischer Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen.
Die Fassung dieses Kapitels ist knapp, das Material be-
gleichsam tappend so viele richtige Erklärungsprincipien
gesunden werden konnten, stellt den dabei beteiligten
Forschern das glänzendste Zeugnis aus und erklärt sich
nur daraus, daß im Leben der Lprache weitgehende Regel-
müßigkeiten der Erscheinungen festzustellen sind, wie nirgend-
wo in den Aeußerungen menschlicher geistiger Arbeit.
Aber, ich denke, man kann in Hinkunst das Finden
der Erklärungsprinzipien nicht mehr dem Genie oder dem
Zufall überlasfen, man muß sie suchen, in der jetztigen
Sprechthätigkeit suchen.
Das ist längst auerkannt, aber es ist schwer sich dazu
zu entschließen, wo der wissenschastliche Raubbau noch er-
träglich ist. Wenn wir mit uns selbst Geduld haben,
müssen wir aus manche Erklürungen durch Beobachtung
des jetztigen Lebens kommen. Es ist doch recht lehrreich
zu hören, daß S. Stricker, der keine Kenntnis von den
. „Dissimilationen" der Grammatiker hatte, durch Selbstbe-
obachtung an sich konstatierte, daß er still sprechend nur
„Roland der —iefe" zu denken imstande sei.
Was dieses kleine Büchlein bringt, ist wenig. Es
weist die Zufammenhünge der einzelnen Erscheinungen bei
den gewöhnlichen Arten der Sprechfehler nach, Hebt also
die Subjektivität des Versprechens auf. Jn dem letzten
Kapitel suche ich das aus den Sprechfehlern Gelernte zur Er-
klärung einiger Sprachphünomene zu verwerten. Die
Sprechfehler scheinen mir mit einer Anzahl sprach-
historischer Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen.
Die Fassung dieses Kapitels ist knapp, das Material be-