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mit diefen, wie mjt allen anderen Mittelchen nicht,
den Leuten Sand in die Augen zu ftfeuen und Jeder-
mann wufste damals und fo lange Kamptz überhaupt
lebte, was von ihm zu halten war.

Die Ende April 1836 erfolgte Suspenfion vom
Amte gab Heule Veranlaffung, eine Immediateingabe
an den König zu machen, worin er unter eingehender
Darlegung feiner Verhäitniffe bat, die Suspenfion bis
zum erfolgten Urtheil aufzuheben. Er durfte zwar
kaum hoffen, dafs diefe Bitte Gewährung finden würde,
doch war dies auch nicht der Hauptzweck, welcher
erreicht werden follte. Alex, von Humboldt hatte
gewünfcht, dafs fein Schützling in irgend einer An-
gelegenheit fich direct an den König wende, damit
er Gelegenheit habe, fich bei demfelben zu verwenden
und auch dieMinifter für ihn zu intereffiren. Er schreibt
denn auch kurz nachher an Henle, dafs er eine weit-
läufige fchriftliche Erklärung zu feinen Gunften abge-
geben habe, dafs er sich dringend beim Minifter Grafen
Lottum verwandt und »nichts verfäumt habe, was die
hohe Achtung bewähren kann, die er für Henle, fein
Talent und feine Thätigkeit hege«. Ein weiterer
Brief Humboldt's fagt: »Der Minifter Lottum hat mir
foeben gefagt, dafs Ihre oder vielmehr meine Bitte
mit freundlichen Ausdrücken für Sie der Minifterial-
commiffion vom König empfohlen worden ift. Er
zweifle nicht an Aufhebung der Suspenfion. Ich habe
fogleich mich an Minifter Kamptz und Herrn Mühler
perfönlich gewandt und von beiden das Verfprechen
erhalten, dafs fie für den Antrag flammen würden.
Zugleich habe ich beiden die Sache in der letzten
Entscheidung auf das Dringendfte empfohlen und Ver-
 
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