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den einzelnen Klöstern sehr verschieden ist. So wurde z. B. den beiden Munstern in Hirsau
trotz der Unscheinbarkeit ihrer Reste ein breiterer Raum gegönnt, weil sie als die ersten Schöp-
fungen der Hirsauer von grundlegender und nachwirkender Bedeutung sind. Das Münster zu
Lorch ist verhältnismäßig bevorzugt, weil es bisher von der Forschung ungebührlich vernach-
lässigt wurde. Daß Maulbronn der längste Abschnitt gewidmet ist. rechtfertigt sich durch
die ausgezeichete Erhaltung im Ganzen und den hohen Rang einzelner Teile. Übrigens wird
die interessante Maulbronner Hochgotik nur gestreift, da sie stilistisch noch wenig erkannt ist;
der Nachdruck fällt auf die Analyse der Kirche und der drei Bauten des Übergangsstils. Wo
ich Lücken der Forschung ausfüllen oder ungelöste Fragen der Lösung näher bringen zu können
glaubte (wie z. B. bei der Vorhalle in Alpirsbach oder den Maulbronner Kapitellen), wollte
ich Detailuntersuchungen nicht ausschließen.
Einen wesentlichen Teil des Ganzen bilden die zahlreichen Abbildungen. Sie sollen und
können dem aufmerksamen Betrachter vieles sagen, worauf der Text nicht eingeht. Der Heraus-
geber und der Verlag sind meinen Wünschen hinsichtlich des Anschauungsmaterials in bereit-
williger Weise entgegengekommen. Der Herausgeber, Herr Professor Or. Peter Goeßler, hat
auch sonst der Arbeit jede Förderung angedeihen lassen. Gleichen Dank schulde ich Herrn Hoch-
schulprofessor Or. Ernst Fiechter in Stuttgart, der mir die folgenden von früheren und
jetzigen Schülern der technischen Hochschule in Stuttgart gefertigten Pläne und Rekonstruktionen
freundlichst vermittelte: ich verdanke den Grundriß, die Schnitte und die Rekonstruktion von
Alpirsbach Herrn Or. G.Fehleisen, den Grundriß und Schnitt von Kleinkomburg und die Per-
spektive von St.Peter in Hirsau Herrn R. Schurr, die Pläne von Lorch den Herren W. Braun
und E.Schwaderer, die Rekonstruktion derBauform von St. Aurelius in Hirsau Herrn F.Luid-
hardt, die Rekonstruktion der Außenansicht von St.Peter in Hirsau meinem Neffen, Architekt
H. Schauffler. Durch diese Grundrisse und Schnitte sind die in manchen Punkten ungenauen
und unrichtigen Abbildungen der Kunst- und Altertumsdenkmale in Württemberg überholt.
Ganz besonders aber fühle ich mich Herrn üniversitätsprofessor l)r. Rudolf Kautzsch in
Frankfurt a. M. verpflichtet durch seine Beiträge zur Baugeschichte der Kirche in Maulbronn.
Er hat mir nicht nur seinen im Städel-Jahrbuch V gedruckten, aber noch nicht erschienenen
Aufsatz „Der Meister der Ostteile des Doms zu Worms" zugänglich gemacht, sondern auch
die Ergebnisse seiner letzten elsässischen Forschungen, soweit sie für Maulbronn etwas ab-
werfen, mitgeteilt und zur Benützung und Veröffentlichung überlassen. Eingedenk jener genuß-
reichen Woche in Maulbronn, in der wir vor Jahren zusammen die herrlichen Räume durch-
schritten und ihre Probleme erörterten, sage ich ihm für seinen neuen Beweis der Anteilnahme
an dem Kloster und an meinen Klosterstudien den herzlichsten Dank.
Urach, Oktober 1926
Adolf Mettler

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