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DIE DRESDNER PASSIONSTEPPICHE

Gruppe II. 2. Anbetung der Hirten, 3. Kreuztragung, 4. Himmelfahrt.
Die Darstellungen lehnen sich mehr oder weniger stark an Vorbilder in
Albrecht Dürers Marienleben sowie der großen und kleinen Passion an.
EinzelneFiguren sind wohl aus Arbeiten des Quentin Massys entnommen,
doch ist die Hauptsache der Entwürfe demBernardvanOrley zuzuschreiben,
der sie um 1531 fertigstellte. Vielleicht ist die Verschmelzung verschiedener
Motive darauf zurückzuführen, daß Bernard van Orley den künstlerischen
Nachlaß des im Jahre 1530 verstorbenen Quentin Massys übernommen
hätte. Da diese Wandteppiche die bereits im Jahre 1528 eingeführte Brüs-
seler Ursprungsmarke nicht zeigen, so ist anzunehmen, daß sie nicht in
Brüssel hergestellt wurden. Daß sie — dann erst in späterer Zeit — in
Dresden ausgeführt seien, wie Dr. Richter annimmt, läßt sich nicht unmittel-
bar widerlegen, erscheint aber nicht wahrscheinlich.
Gruppe III. 5. Abendmahl, 6. Himmelfahrt. Eine Anlehnung an
Dürer ist nur beim Abendmahl festzustellen. Die Entwürfe rühren zwei-
fellos von Bernard van Orley her und sind um 1532 entstanden. Beide

kann auch nicht gedeutet werden V

Teppiche tragen die Ursprungsmarke von Brüssel 8QB und die Fabrik^
marke . Diese ist bisher anderweit noch nicht angetroffen worden und

4 Interessenten können Photographien der sechs Wandteppiche durch Vermittlung
der Königlichen Kunstgewerbe = Bibliothek zu Dresden beziehen, da dieselben im Künste
handel nicht erhältlich sind.

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