wahrschemlich fast abgeschlossen, als der Stifter der Ka-
pelle am ai.November 1693 kmderlos starb. Jedenfalls
stammt die letzte Notiz über eine Kostenbegleichung für
diesen Bau vom 1. April 1694.12 In diesem Jahr fand sich
unter den Personen, die Ansprüche auf die Erbmasse
Adam Kotowskis anmeldeten, auch der Architekt Giusep-
pe Simone Bellotti, der mit der Forderung nach einer
Nachzahlung für m der Kapelle ausgeführte »Anbauten
[...] außerhalb des Vertrags« auftrat. Eine spezielle Kom-
mission, der Agostino Locci (Sohn) und der Tischler
Wolczynski aus Mielnik angehörten, und die bezeichnen-
derweise unter der Führung des Projektanten Tilman
stand, hat Bellotti einen Betrag in Höhe von 1 600 Zloty
zuerkanntA
1 Glmka, Zaryn, 1961, S. 203, Anm. 100.
2 Glinka, Zaryn, 1961, S.205.
3 Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 15.
4 Die heutige Kuppel ist eine Rekonstruktion nach der Zerstörung im
Zweiten Weltkrieg.
s Zeichnung AT 53 publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 17.
6 Zeichnungen AT 52, 57, 56 pubiiziert bei Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 19, 28, 18.
t Zeichnungen AT 60, AT 61 publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 20, 21
s Diese Zeichnungen sind publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 25,
27, 22, 23; zu AT 63 recto siehe auch Mossakowski, 1973,
Abb. 204—205.
s Krakau, Biblioteka Polskiej Akademii Nauk, Ms. 1077, S. 139.
10 Ebenda, Ms. 1077, S. 242. Die auf der Zeichnung AT 62 vorgestellten
Kompositionsstudien zu einem Epitaph (Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 26) betreffen nicht den Entwurf zum Kotowski-Grabmal, da ihre
Maße nicht denen der Nische in der Kotowski-Kapelle entsprechen.
11 Tatarkiewicz, 1952, S. 146; Karpowicz, 1983, S. 149.
12 Glinka, Zaryn, 1961, S. 205, Anm. 108. Die stilistische Verwandtschaft
der die Tugenden Glaube und Liebe persomfizierenden Figuren auf
dem Tympanon des Portals zur Kotowski-Kapelle, der Stuckreliefs in
der Krypta der Kirche in Czerniaköw, die die Wiedererweckung eines
Toten durch den hl. Stanislaus zeigen, und des aus Stuck gefertigten
Grabmals des Jan Dobrogost Krasinski m der Kirche der Reformaten
in Wegröw veranlaßten Mariusz Karpowicz dazu, alle drei Werke
emem Künstler zuzuschreiben, den er »Meister der Kotowski-Kapel-
le« nennt (Karpowicz, 1983, S. 160-161; Karpowicz, 1987,
S. 118-122).
13 Glinka, Zaryn, 1961, S. 209; Miiob^dzki, 1980, S. 381.
32. Umbau des Herrenhauses der Familie Nieborowski
in Nieboröw zu einem Schloß für den Kardinal
Radziejowski
Das alte Herrenhaus der Nieborowski, dessen ursprüngli-
che Mauern bei der vor einigen Jahren durchgeführten
Restaurierung teilweise freigelegt worden sind,1 erhielt
seine neue, in den Grundzügen bis heute erhaltene archi-
tektonische Form durch einen Umbau nach Tilmans
199. Tilman van Gameren, Entwurf für ein Treppenhaus des
Schlosses in Nieboröw. AT 5 66 verso
Entwurf. Leider sind die neun »Skizzen und Pläne« zu
diesem Schloß, die sich bis zum Zweiten Weltkrieg im
Tilman-Archiv befanden, verloren.2 Sie stellten einen Ent-
wurf dar, der sich nach Makowiecki nicht wesenthch von
dem noch bestehenden Bau unterschied. »Die größten
Unterschiede« schreibt er, »zeigt der heutige Risalit, der in
der Breite fünf Fenster zählt, da er früher schmaler war
und ein entsprechend schmaleres Tympanon besaß. Ge-
ringe Anderungen sind an den Eckbauten vorgenommen
worden, die heute um ein Geschoß höher sind [...]. Der
Baukörper jedoch, die Proportionen und der Grundnß
blieben fast unverändert«P Diese Informationen erlauben
es, weitere Zeichnungen aus dem Tilman-Archiv auf
diesen Bau zu beziehen, wie etwa AT 566 recto und AT
D2-4
Die erste Zeichnung zeigt einen dreiachsigen giebelbe-
krönten Risalit, der etwa so breit ist wie der Mittelteil des
211
pelle am ai.November 1693 kmderlos starb. Jedenfalls
stammt die letzte Notiz über eine Kostenbegleichung für
diesen Bau vom 1. April 1694.12 In diesem Jahr fand sich
unter den Personen, die Ansprüche auf die Erbmasse
Adam Kotowskis anmeldeten, auch der Architekt Giusep-
pe Simone Bellotti, der mit der Forderung nach einer
Nachzahlung für m der Kapelle ausgeführte »Anbauten
[...] außerhalb des Vertrags« auftrat. Eine spezielle Kom-
mission, der Agostino Locci (Sohn) und der Tischler
Wolczynski aus Mielnik angehörten, und die bezeichnen-
derweise unter der Führung des Projektanten Tilman
stand, hat Bellotti einen Betrag in Höhe von 1 600 Zloty
zuerkanntA
1 Glmka, Zaryn, 1961, S. 203, Anm. 100.
2 Glinka, Zaryn, 1961, S.205.
3 Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 15.
4 Die heutige Kuppel ist eine Rekonstruktion nach der Zerstörung im
Zweiten Weltkrieg.
s Zeichnung AT 53 publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 17.
6 Zeichnungen AT 52, 57, 56 pubiiziert bei Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 19, 28, 18.
t Zeichnungen AT 60, AT 61 publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 20, 21
s Diese Zeichnungen sind publiziert bei Glinka, Zaryn, 1961, Abb. 25,
27, 22, 23; zu AT 63 recto siehe auch Mossakowski, 1973,
Abb. 204—205.
s Krakau, Biblioteka Polskiej Akademii Nauk, Ms. 1077, S. 139.
10 Ebenda, Ms. 1077, S. 242. Die auf der Zeichnung AT 62 vorgestellten
Kompositionsstudien zu einem Epitaph (Glinka, Zaryn, 1961,
Abb. 26) betreffen nicht den Entwurf zum Kotowski-Grabmal, da ihre
Maße nicht denen der Nische in der Kotowski-Kapelle entsprechen.
11 Tatarkiewicz, 1952, S. 146; Karpowicz, 1983, S. 149.
12 Glinka, Zaryn, 1961, S. 205, Anm. 108. Die stilistische Verwandtschaft
der die Tugenden Glaube und Liebe persomfizierenden Figuren auf
dem Tympanon des Portals zur Kotowski-Kapelle, der Stuckreliefs in
der Krypta der Kirche in Czerniaköw, die die Wiedererweckung eines
Toten durch den hl. Stanislaus zeigen, und des aus Stuck gefertigten
Grabmals des Jan Dobrogost Krasinski m der Kirche der Reformaten
in Wegröw veranlaßten Mariusz Karpowicz dazu, alle drei Werke
emem Künstler zuzuschreiben, den er »Meister der Kotowski-Kapel-
le« nennt (Karpowicz, 1983, S. 160-161; Karpowicz, 1987,
S. 118-122).
13 Glinka, Zaryn, 1961, S. 209; Miiob^dzki, 1980, S. 381.
32. Umbau des Herrenhauses der Familie Nieborowski
in Nieboröw zu einem Schloß für den Kardinal
Radziejowski
Das alte Herrenhaus der Nieborowski, dessen ursprüngli-
che Mauern bei der vor einigen Jahren durchgeführten
Restaurierung teilweise freigelegt worden sind,1 erhielt
seine neue, in den Grundzügen bis heute erhaltene archi-
tektonische Form durch einen Umbau nach Tilmans
199. Tilman van Gameren, Entwurf für ein Treppenhaus des
Schlosses in Nieboröw. AT 5 66 verso
Entwurf. Leider sind die neun »Skizzen und Pläne« zu
diesem Schloß, die sich bis zum Zweiten Weltkrieg im
Tilman-Archiv befanden, verloren.2 Sie stellten einen Ent-
wurf dar, der sich nach Makowiecki nicht wesenthch von
dem noch bestehenden Bau unterschied. »Die größten
Unterschiede« schreibt er, »zeigt der heutige Risalit, der in
der Breite fünf Fenster zählt, da er früher schmaler war
und ein entsprechend schmaleres Tympanon besaß. Ge-
ringe Anderungen sind an den Eckbauten vorgenommen
worden, die heute um ein Geschoß höher sind [...]. Der
Baukörper jedoch, die Proportionen und der Grundnß
blieben fast unverändert«P Diese Informationen erlauben
es, weitere Zeichnungen aus dem Tilman-Archiv auf
diesen Bau zu beziehen, wie etwa AT 566 recto und AT
D2-4
Die erste Zeichnung zeigt einen dreiachsigen giebelbe-
krönten Risalit, der etwa so breit ist wie der Mittelteil des
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