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zweigeschossig. Darüber bildet ein Aufbau gleichsam die
Überleitung zu der Helmbekrönung, wobei wir die ur-
sprüngliche Form des abschließenden Helmes nicht ken-
nen, da die ausgeführten heutigen Helme erst aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen.12 Die toska-
nische und ionische Ordnung der Pilaster ist durch die
reichere, die Fassade vereinheitlichende Kompositord-
nung ersetzt. Die letztendlich ausgeführten Kapitelle hat
nicht mehr Tilman, sondern der Bildhauer Baldasar Fon-
tana entworfenV Das wesentliche des endgültigen Ent-
wurfes ist, daß der Baukörper als solcher durch eine
ungewöhnlich starke Verkröpfung des Gebälkes über den
Stützen eine beeindruckende plastische Ausdruckskraft
bekommen hat, die m Tilmans Werk einzigartig ist. Sogar
das den Giebel tragende Gesims zeigt eine - natürlich
leichtere - Verkröpfung. Auf die kraftvolle Dynamik m
dem vertikalen Rhythmus antwortet auf besondere Weise
die großartige Gestaltung der ganzen Portalzone durch
eine struktive Verspannung der beiden Geschosse. Der
mächtige gesprengte Giebel der rahmenden Ordnung, die
nun eine Einfassung durch freistehende Säulenpaare be-
kommen hat, ragt weit in das Obergeschoß hinein, und das
Fenster desselben ist durch die Offnung des gesprengten
Giebels bis auf das Gebälk herunter geführt. So ist die

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178. Krakau, Universitäts-Stiftskirche St. Anna, Grabmal des
hl. Johannes Kantius

Czernain denjahren 1691-1701 ausgeführt worden ist (Tatarkiewicz,
1952, S. 146).

3 Vgl. Karpowicz, 1983, S. 171; Maslinska-Nowakowa, 1969,
S. 195-213; Maslinska-Nowakowa, 1971, S. 33-62; Kobielus, 1987;
Karpowicz, 1990, S.31-34, 97-100, 191-197, 255-258, Abb. 1-4,
22-31, 93-99, 102-103.

4 Makowiecki, 1938-a, S. 140-143.

3 Siehe u. a. Przaia, 1959; Mossakowski, 1965-a, S. 40-41; Karpowicz,
1983, S. 147-148; Drescik, 1987; Karpowicz, 1990, S. 99-100.

6 Mossakowski, 1965-a, S. 48.

7 Karpowicz, 1990, S. 97-100.

8 Warschau, AGAD, Archiwum publiczne Potockich, Nr. 167, Brief
173-b.

31 Buchowski, 1703, S. 24-26.

10 Mossakowski, 1965-a, S. 49-50.

11 Makowiecki, 1938-a, Abb. 6-7; Mossakowski, 1965-a, Abb. 22.

12 Mossakowski, 1965-a, S. 40, 42. Mariusz Karpowicz schreibt aufgrund
eines im Museum der Jagiellonischen Universität in Krakau erhaltenen
und von 1hm in das 17. Jahrhundert datierten Holzmodells
(Inv. Nr. 6485) den Entwurf zu den Helmen, die bekanntlich erst nach
1750 ausgeführt worden sind, Fontana zu (Karpowicz, 1990, S. 198,
Abb. 101). Diese Hypothese ist schwerlich zu akzeptieren, da das
Helmmodell sehr deuthche Beziehungen zu den reicheren Formen des
Helmes vom Uhrenturm der Krakauer Kathedrale auf dem Wawel
aufweist; dieses Werk entstand zwischen 1715 und 1716 als Stiftung

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