Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Müller, Johann Joachim
Des Heil. Römischen Reichs Teutscher Nation ReichsTags Theatrum, wie selbiges unter Keyser Friedrichs V. allerhöchsten Regierung von Anno MCCCCXL. bis MCCCCXCIII. gestanden und Was auf selbigem, in Geist- und Weltlichen Reichs-Händeln, berahtschlaget, tractiret und geschlossen worden: Aus Actis Publicis und bewährten Historicis aufgestellet, Und mit denen darzugehörigen Documentis und Schrifften in formâ ... illustriret (Band 1): In sich haltend Die Erste, Zweyte und Dritte Vorstellung — Jena, 1713

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.14719#0186
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
l54

i.Vorstell. 2>eichs//'TagZttLmnckfttkt/s^42. Op.x.

Itenr Kaufleute und Frahmer/ und
alle diejenigen/ die Handel treiben/ in
Kauften und Verkauffen/in unfern Lan-
den/ mit Wahre/ die man aus andern
Landen in unsereLande bringet/ es sind
ausländische Kaufleute oder unsere Man-
ne/ Bürger/ Inwohner oder Landfaßen/
Die solches Handels pflegen/ niemands
ausgeschloßen/die haben des 4ten Pfen-
nigs oder 4ten Gülden an der obgenan-
ten Wahr nie vcrlohren/ darum so dürfen
sie des auch nicht wieder finden/ man darf
ihn auch an derselben Wahr nicht geben
einen guten neuen Groschen/ oder neuen
Pfennig/ an des alten Groschen oder
PfenniAat/ als man gibt vor dieWah-
re/ die in unfern Landen gewachsen / ge-
wonnen/.gcwirckr oder verdienet ist/ als
hievor geschrieben stehet/ dann sie haben
allezeit den 4ten Pfennig/ den sie verlas-
sen sollen/ zu Au wechsel uf den Gülden
gesazt/und solche Wahre/ die einen Gül-
den geltensolte/ uns und jedermanniglich
so teuer rmd vor so viel Münze gegeben/
Daß siemik der Münze einen Gülden kau-
fen möchten/ als haben sie nichts ver-
lohren.
Item bei den 15. beständigen Schillin-
gen kaufte der Krämer ein Pfund Sa-
srans vor 5. Gülden/ und gab ein Loth
vor'4 guhte Groschen oder >2. alte Gro-
schen/ und kaufte aus z, Lethen s.Gsildcn/
als bracht er das Pfund uf 6;. Gülden
ohn 2. gute Groschen / an Golde/ aber
hei den 2.0. Schillingen kauft er aber ein
Pfund Safranö/ vor 5. Gülden/ er
schlug den ,Ufwechsel des Gulden darauf/
und gab da ein Loth vor r6l alte Gro-
schen/da kaufte er aber aus 5» Lochen >.
Gülden/und brachte aber 1. Pfund aus/
vor 62. Gülden ohn 2.gute Groschen an
Golde/ als/soll der Krämer nun fort
mehr in unfern rclo^mirten 15. Schillin-
gen/ 1. Loth Safranö wider geben vor 12.
alte Groschen/ so kauft er aus 1. Pfund
61. Gülden ohne 2.. gute Groschen / aH
vor/ und hat das keinen Schaden / oder
soll das Loth als viel näher geben/ aß er
Das Pfund Safranö naher kauft daW
5. Gülden. ,
Item/gab der Kramer/ bey den
Schillingen ein Elle Tafts vor 1;. gute
Groschen/ und kaufte aus r. Ellen -. Gust
den/so gcbe ernun eine Elle vor 10. gute
Groschen/jo kauft er aber aus 2. Ellen i.
Gülden. -
Item gab er eine Elle Bugschin oder
Harras bei den 20. Schillingen vor iz. al-

te Groschen/ und kaufte aus 6. Ellen
Gulden/ so gebe er ihm 1. Elie vor 9. oder
alte Groichen/ so kauft er aber aus 6s
Ellen i. Gülden.
Itenr gab er ein Pfund Ingbers hei
den 2.0. Schillingen vor iz. gute Grö-
chen/und kaufte aus 2. Pfunden 1. Gük-
>en/ so gebe er nun ein Pfund vor ich gL.
so bringt er aber r. Pfund vor i. Gülden
aus.
Item gab der Krämer vor i.Elle Bar-
chent vor 16. alte Pf. so gebe er nun eine
Elle vor 12. neue Pfennige/ so kauft er
als viel Gülden daraus als vor.
Was ein Krahmer vor hat gegeben
vor 4. alte Schock / die ihm z. Gulden
brachten/ das gebe er nun vor 4. alte
Schock unserer neuen Münze/ so hat er
aber z. Gülden.
Item hat ein Gewandschneider vor
bei den 2.0. Schillingen i. Elle Welsch-
gewands gegeben vor - . alt Schock/ das
waren;. Öhrt eines Gülden/ die gebe er
nun vor 15. gute Groschen unserer neuen
Müntze/ so hat. er aber r.Ohrt eines
Gülden.
Item gab er eine Elle Mechlischtuchö
vor r?.gl. und hatte davon 1. Gülden/ so
gebe er nun r. Elle vor 20. guhte Gro-
schen/ so hat er aber ». Gülden.
In solcher maße soll man kaufen wider
alle Kaufleute/ und Kramer/ und wer da
handelt mit ftcmderWabre/daß ma n den
Ufwechsel inne behalte / den man ihn
vorufdie Gülden hatgegeben.
Wolt ftmand unter den Kaufleuten/
Kramern / Legerherrcn/ und allen den/
die da Handel mit fremder Wahr trei-
ben/ sprechen/ er konte unsere Ordnung
nicht geschweren noch halten / darum/
daß er seine Wahre müste vor Gülden in
das Land bringen / und könte darmit
Nutze nicht-erlangen Kc. wann derselbe
in unfern Lande hat Nutz eingenommen/
fo soll er die legen an Wahr/ die in diesen
Landen gesellet/ und mitderselben fremde
Wahre 'zu sich bringen/kan er das nicht
Lhun/ so Hllrch.die Wahre/ die er anders
nicht denn mit Gülden kan zu sich brin-
gen/ dafür.Wen / und uns keinen Auf-
wechsel solcher Wahre/ und seines Ge-
winns halben/ in lpchrn Landen machen/
Harum soll ein iederman das schweren/
nach laut unserer u.eform3lic>n, und wen
das nicht schweren oder unser alt Schock
oder ro. Groschen an eines Gülden stat
nicht nehmen will/ der soll in unferm
Lande keiucnHandel trciben/und keinGe-
. leit
 
Annotationen