cap.XXI.
262 I. Vorstell. convent Zlr Speyer/1444-
OLI>. XXI.
Von -em ^nno 1444. zu Speyer/ wegen -er in Teutfch-
land liegenden Frantzoserr/ gehaltenen Lonvenc.
Z. r.
Reichs« MAMLeichwie das Römische Reich aufvvr-
Anstalc hergehendem Reichs-Tage zu Mrn-
zur Güte «LrM berg nicht allem eine Kriegs - Ver-
un-Ge- fassung wider Die m deutschen Landen
walc wi, ^ntcr dem Ormmsn^o des Dauphins lie-
gende Frantzvsen/ sondern auch an die Kö-
nigeinFranckreichundSicilien eine Ge-
fandschafft geschloffen hatte / welche sotha-
nenbeedcn Königen/ wegen ihres Unterneh-
mens/ ausführliche Vorstellung ihun/ und
sonderlich jenen zur schleunigen Abführung
seiner Völcker aus dem Reich/ wie auch Lei-
stung gebührender ^risksÄion vor denbereiks
verübten grossen Schaden/ anmahnen solle:
Also wurde darauf von dem RömischenKö-
nig rclol vim/ daß zu berührten Königen Bi-
schoff Peter zu Augfpurg nebst einigen Gra-
fen und Herren geschickt/ so wohl auch Her-
tzog Albrecht zu Oesterreich/ Marggraf Al-
brecht zu Brandenburg/ Marggraf Jacob zu
Baden und Graf Ulrich zu Würtenberg/
samt soviel Mannfchafft/ als ,n dem Mrn-
bergischen Anschläge auf Ihrer Majest. Erb-
Lande geleget worden/ in dasBrißzow/ wie-
wohl mit der angchengten Orörecommancli-
ret werden sollen / daß sie/ üm die Vergies-
sung Christlichen BlutS zu vermeiden/ zuför-
derst mit ermeldtem Dauphin gütlicheTratta-
ten zu pflegen hätten. Der Augspurger Bi-
schoff prseparirte sich nun zu seiner Reise nach
Franckrcich/ da indessen die andern in dem
Felde zwischen Briesach und Ensißhcim/ auf
erhaltene Sichcrheik/ mit dem Dauphin eine
Unterredung hielten/ welcher dann diese Er-
klärung von sich gab / wie er nicht ungeneigk
wäre/sich mit ihnen zu Molßheim in gütliche
Trackaten einzulassen.
Was des- 2.- Gleicher Gestalt ermangelte Chur-
halber fürst Ludwig zu Pfaltz nicht / sich als des
auf den Reichs Oberster-Hauptmann in gute
convein lirur zu fetzen/ wie er denn deshalber die
zuSpeyer Reichs-Stände auf aller Heiligen des 1444.
vorgan- Jahres nach Speyer verschrieb/ um sich mit
selbigen zu unterreden/ wie der Mrnbergische
Anschlag zum besten köntc zu Werck gerichtet
werden. Auf diesem Tage erschienen zwar
viel Fürsten und Herren/samt einiger Städte
Boktschafften / aber die beedcn Churfürsten
Dietrich zu Cölln/ und Jacob zu Trier reisten
von Speyer nach Straßburg/ und begehrten
an den Rath allda/daß man etliche Königlich--
Franzöischc Räche/so zu Basel lagen/in ihre
Stadt solle begleiten und gütlich mit densel-
ben handeln. Allein die Herren Straß-
burger wollen weder die Franzosen einlaffen/
noch weniger der gütlichen Handlung sich
rheilhafftig machen/sagende: Die Franzo-
sen wären keine Leure/ die Frieden und
Bündnisse Hielten/ und sey dahero viel
besser/daß man dem Schluß zuNürnberg
nachfetzete/solcher Gestalt würde man
dieses Volcks innerhalb F. Tagen können
ledig werden. Sieermahnekcn auch bcede
HerrnChurfürsten miknachdrÜcklichcn Wor-
ten/Daß sie/ als zwey der höchsten Glieder des
Römischen Reichs / ebenfalls des fremden
Volcks Ubelthaten mit demSchwcrde rächen
möchten/weikn aber diese Geistlichen Herren
hierzu keine Lust hakten/ so sazken sie sich in
ein Schiff/ und fuhren den Rhein hinunter
wieder auf Speyer. Indessen waren allda
Hertzog Albrecht von Oesterreich/die Marg-
grafen von Brandenburg und Baden / wie
auch der Graf von Würtenberg ankommen/
und brachten für/ was mit dein Dauphin zwi-
schen Brisach und Ensishejm von Frieden
gehandelt worden / daß derselbe ihnen einen
gütlichen Tag gen Molßheim angesetzet hätte.
Der Oberste Feld - Hauptmann/ Churfürst
Ludwig/ bliebe auf der Straßburger Mey-
nung/ nach laut des Abschieds zu Nürnberg/
den er exequirt haben wolle. Aber Marg-
grafAlbrecht bat/ daß man vorher die Güte
solle vor die Hand nehmen/weil man damit
mehr ausrichten werde/ alsmit Gewalt. Der
Ertz-Bischoff von Meyntz und andere flim-
meren dem Marggraffcn bey und schlugen al-
le Hülffe ab/wofern man nicht vorher die Gü-
te renriren würde. Endlich siel der Schluß/
daß auf den Fall/wenn die Güte nichts ver-
fangen solle/man aujMolaizuFelde ziehen.
woltt.
§. Z. Sothanen SpeyM'schm Konvent Was die
har unter andern Reichs-Städten die Stadt Straß.
Straßburg beschicket/ und weilnmir ein bürgt.
Bericht/ welchen dero Abgeordnete von dem ßben Ab.
Qonvenr erstatket/zu Händen kommen/so ha-^^^nekc
be selbigen auf unserm Reichs-Tags'-I'kcalro vomLon-
mit vorzi,stellen vor nicht undienlich ermessen. ^.c«7
Es lautet abcrderselbe also:
Bericht der Straßburgischen Abgeordneten zum
Lonveni zu Speyer, an -en Rath zu
Straßburg.
Den
262 I. Vorstell. convent Zlr Speyer/1444-
OLI>. XXI.
Von -em ^nno 1444. zu Speyer/ wegen -er in Teutfch-
land liegenden Frantzoserr/ gehaltenen Lonvenc.
Z. r.
Reichs« MAMLeichwie das Römische Reich aufvvr-
Anstalc hergehendem Reichs-Tage zu Mrn-
zur Güte «LrM berg nicht allem eine Kriegs - Ver-
un-Ge- fassung wider Die m deutschen Landen
walc wi, ^ntcr dem Ormmsn^o des Dauphins lie-
gende Frantzvsen/ sondern auch an die Kö-
nigeinFranckreichundSicilien eine Ge-
fandschafft geschloffen hatte / welche sotha-
nenbeedcn Königen/ wegen ihres Unterneh-
mens/ ausführliche Vorstellung ihun/ und
sonderlich jenen zur schleunigen Abführung
seiner Völcker aus dem Reich/ wie auch Lei-
stung gebührender ^risksÄion vor denbereiks
verübten grossen Schaden/ anmahnen solle:
Also wurde darauf von dem RömischenKö-
nig rclol vim/ daß zu berührten Königen Bi-
schoff Peter zu Augfpurg nebst einigen Gra-
fen und Herren geschickt/ so wohl auch Her-
tzog Albrecht zu Oesterreich/ Marggraf Al-
brecht zu Brandenburg/ Marggraf Jacob zu
Baden und Graf Ulrich zu Würtenberg/
samt soviel Mannfchafft/ als ,n dem Mrn-
bergischen Anschläge auf Ihrer Majest. Erb-
Lande geleget worden/ in dasBrißzow/ wie-
wohl mit der angchengten Orörecommancli-
ret werden sollen / daß sie/ üm die Vergies-
sung Christlichen BlutS zu vermeiden/ zuför-
derst mit ermeldtem Dauphin gütlicheTratta-
ten zu pflegen hätten. Der Augspurger Bi-
schoff prseparirte sich nun zu seiner Reise nach
Franckrcich/ da indessen die andern in dem
Felde zwischen Briesach und Ensißhcim/ auf
erhaltene Sichcrheik/ mit dem Dauphin eine
Unterredung hielten/ welcher dann diese Er-
klärung von sich gab / wie er nicht ungeneigk
wäre/sich mit ihnen zu Molßheim in gütliche
Trackaten einzulassen.
Was des- 2.- Gleicher Gestalt ermangelte Chur-
halber fürst Ludwig zu Pfaltz nicht / sich als des
auf den Reichs Oberster-Hauptmann in gute
convein lirur zu fetzen/ wie er denn deshalber die
zuSpeyer Reichs-Stände auf aller Heiligen des 1444.
vorgan- Jahres nach Speyer verschrieb/ um sich mit
selbigen zu unterreden/ wie der Mrnbergische
Anschlag zum besten köntc zu Werck gerichtet
werden. Auf diesem Tage erschienen zwar
viel Fürsten und Herren/samt einiger Städte
Boktschafften / aber die beedcn Churfürsten
Dietrich zu Cölln/ und Jacob zu Trier reisten
von Speyer nach Straßburg/ und begehrten
an den Rath allda/daß man etliche Königlich--
Franzöischc Räche/so zu Basel lagen/in ihre
Stadt solle begleiten und gütlich mit densel-
ben handeln. Allein die Herren Straß-
burger wollen weder die Franzosen einlaffen/
noch weniger der gütlichen Handlung sich
rheilhafftig machen/sagende: Die Franzo-
sen wären keine Leure/ die Frieden und
Bündnisse Hielten/ und sey dahero viel
besser/daß man dem Schluß zuNürnberg
nachfetzete/solcher Gestalt würde man
dieses Volcks innerhalb F. Tagen können
ledig werden. Sieermahnekcn auch bcede
HerrnChurfürsten miknachdrÜcklichcn Wor-
ten/Daß sie/ als zwey der höchsten Glieder des
Römischen Reichs / ebenfalls des fremden
Volcks Ubelthaten mit demSchwcrde rächen
möchten/weikn aber diese Geistlichen Herren
hierzu keine Lust hakten/ so sazken sie sich in
ein Schiff/ und fuhren den Rhein hinunter
wieder auf Speyer. Indessen waren allda
Hertzog Albrecht von Oesterreich/die Marg-
grafen von Brandenburg und Baden / wie
auch der Graf von Würtenberg ankommen/
und brachten für/ was mit dein Dauphin zwi-
schen Brisach und Ensishejm von Frieden
gehandelt worden / daß derselbe ihnen einen
gütlichen Tag gen Molßheim angesetzet hätte.
Der Oberste Feld - Hauptmann/ Churfürst
Ludwig/ bliebe auf der Straßburger Mey-
nung/ nach laut des Abschieds zu Nürnberg/
den er exequirt haben wolle. Aber Marg-
grafAlbrecht bat/ daß man vorher die Güte
solle vor die Hand nehmen/weil man damit
mehr ausrichten werde/ alsmit Gewalt. Der
Ertz-Bischoff von Meyntz und andere flim-
meren dem Marggraffcn bey und schlugen al-
le Hülffe ab/wofern man nicht vorher die Gü-
te renriren würde. Endlich siel der Schluß/
daß auf den Fall/wenn die Güte nichts ver-
fangen solle/man aujMolaizuFelde ziehen.
woltt.
§. Z. Sothanen SpeyM'schm Konvent Was die
har unter andern Reichs-Städten die Stadt Straß.
Straßburg beschicket/ und weilnmir ein bürgt.
Bericht/ welchen dero Abgeordnete von dem ßben Ab.
Qonvenr erstatket/zu Händen kommen/so ha-^^^nekc
be selbigen auf unserm Reichs-Tags'-I'kcalro vomLon-
mit vorzi,stellen vor nicht undienlich ermessen. ^.c«7
Es lautet abcrderselbe also:
Bericht der Straßburgischen Abgeordneten zum
Lonveni zu Speyer, an -en Rath zu
Straßburg.
Den