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Müller, Johann Joachim
Des Heil. Römischen Reichs Teutscher Nation ReichsTags Theatrum, wie selbiges unter Keyser Friedrichs V. allerhöchsten Regierung von Anno MCCCCXL. bis MCCCCXCIII. gestanden und Was auf selbigem, in Geist- und Weltlichen Reichs-Händeln, berahtschlaget, tractiret und geschlossen worden: Aus Actis Publicis und bewährten Historicis aufgestellet, Und mit denen darzugehörigen Documentis und Schrifften in formâ ... illustriret (Band 1): In sich haltend Die Erste, Zweyte und Dritte Vorstellung — Jena, 1713

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https://doi.org/10.11588/diglit.14719#0285
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i. Vorstell. Convent zu Speyer/1444* Cap. xxi.' 16z

Den Ersanren/Fürsichtigen/Wisen Mei-
ster vnd Rot zu Stroßburg/ vnsern
lieben Herren.
«Lürsichtigen/ Wißen/ lieben Herren/
Wir entbieten uch unsere willige
Dienste/ und lont uch wissen/daß wir uf
Dunderstag früge gon Spire komnrent/
noch dem undIruns ußgefertigethant/
und fundent aldo unfern Herren Von
Mentze/unsern Herrn Hertzoge Ludwige/
Herzog Otten/ Grave Ludwig von Wur-
tenberg/ den Bischoss von Spire/ den
Graven von Katzen Elenbogen/ und vil
andere Graven / Herren / Ritter und
Knechte/ und von den Stetten / Spire/
Wurmß/ Mentze/ Franckfurt/ Nüren-
berg/Wimpfcn/und darnoch zweeneder
Vcreynunge der Schwebeschen Stette/
alßo warent die Herren zur Stunt ver-
samelt und schichten noch den Stetten/
und hup Grave Hesse von Lylringen der
Hoffmeister an / und erzählte den Han-
del wie Unser Herre Herzog Ludwige sich
beworben und unverstanden bette / dem
fcömden Volcke Wiederstandt zu tunde/
ouch wie ihme des Riches Baner und
Höubtmann zu finde von unserm Herrn
dem Krrnige empfohlen wer/ und bat I-
me in den Sachen zu roten/ fit der Tag
dahin beromet were/ Anßlege zu runde/
wie man die Sache verhandeln solte/dem
Volck mit Stritt zu wiederston/ und nf
daß die Fürsten und Herren wüstent/
was unser Herre der Pfaltzgrave wüste/
so wolte er In sagen daß diezweencFür-
sten von Triere und von Kolle mit des
Kuniges von Franckreich Bottschafft by
Ime zu Germersheim gewesen werent/
und hettent In gebctten/ voran zu finde
und losten tcdmgen/ob mandasfrömdc
sLolck one groß Blutvergießen und Ab-
gang des Adels ußdem Riche getedingen
möchte / das er In aber abgefiagen htt-
te/undwer also ganz flneMeynunge/in
das Veit zuziehen/ uffdaß menglich sehen
müfte/ solre senrlichcn Volcke nicht Wider-
staut beschehen/daß das sein Schult mit
enwere/vnd in der Rede koment unserm
Herren dem PfaltzgravenzweenBrieffe/
Do der eine Briefs feite von Herzoge Al-
brecht/ darinne er In bittet/ zu Spire
zu harren/ nutz uf^ritag zu Nacht / so
welle er fine dressclige Bottschafft by Ime
Han/ Item der andre weiß von Marg-
grave Albrecht/darinne erIn batt/daß er
zu Spire harte nny ufFritag zu Nacht/
so wolte er persönlichen by ihme fin/ uff
das war dem mererteil Her ren und Stet-
ten geroten/ daß matt der Bottschafft bei¬

ten solte/ was man denn von ihn ver-
stünde/künde man fich destebaß darnoch
gerihten/ der Rot aber unserm Herrn
Pfaltzgraven nit gefiel/und meyne/ daß
man dem Anßlage noch rotslagete/ was
sü joch drehten/ wer so viel Erbeit ver-
lohrn/ ob man fin nit bedürfste/ ouch daß
man den Rot enger züge/ daß also be-
schach/und fint also ettelichevon den Her-
ren / vnd Viere von den Stetten dazu
gcordent und beyeinandcr gewesen/ do
haut der Herren Rete vorgenommen/
daß sie gerne wissen woltent / was die
Stette noch Jrme Vermögen vürbas-
ser do zu tun woltent / denn man die
Summe meren müste/ umb baß man
dem Volck destebaß einen Wiederstant
geben möchte / So woltent die Herren/
die also zu Spire sink/ ouch dozu tun/
nach irme Vermögen/und denn den An«
slagk anslagcn/wie man sich in dem Vel-
de halten würde/ do aber etttlicher der
Stette fründe Meynunge geweßen ist/
daß sü nit Mit Macht do sink / aber wie
sü unserm H errn Herzoge Ludewig uff
den ersten Anslag zugeseithant/dobylos-
fent sü das bliben/ Etteliche habent ge-
sprochen/ sollichö an Jr Frund zubringen/
Etteliche habent gesprochen / sü habent
mynen Herrn me zugeseit/ denn in dem
ersten Anslage was/ und habent die ouch
geschicket gon Straßburg / und unserm
Herrn Hertzoge Ludewig geret/kcme man
in das Velr/ sü truwentent/Ire Fründe
soltentme darby schicken/ daß sine Gno-
de ein Gefallen darinne haben solte/ Vnd
also ist kein Anslagk noch geschehen/ und
künnent uns nit Version/wie sich der Zugk
anlossen will/ noch dem wir die Herren
merkent/und ouch die Stette geanrwurt
hant/ Und darussso sint wir gangen zu
vnsermHer'rn Hertzoge Ludewig/ und st-
nen Gnoden erzalt/ in weicher Moße sine
Rete mit Uch zu Stroßburg gercrt hant/
Vnd wie ihr uch des frembden VolckS zu
dem Zuge geeyniget hant/ und uf follichs
die uwern geordent/ m das Veit mit si-
rren Gnoden zu ziehen/ des Jr alle tage
gewärtig und gehorsam sink zu tunde/
und doby flnen Gnoden gesert/ in den
Sachen noch sine Begehren gewillig ge-
weßen sint/ und me geton habent noch
uwern anligenden Sachen/denn uch ge-
bürt zu tunde/und domik fine Gnodege-
bettcn/ daß er an sehen welle/ Gelegenheit
DisLandes/und gcneyget welle fin zu dem
Zuge/ daß der für sich gce/ durch das dem
ffömden Volcke widerstanden werden
möge/ das ouch ein große Notturft ist/
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