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Müller, Johann Joachim
Des Heil. Römischen Reichs Teutscher Nation ReichsTags Theatrum, wie selbiges unter Keyser Friedrichs V. allerhöchsten Regierung von Anno MCCCCXL. bis MCCCCXCIII. gestanden und Was auf selbigem, in Geist- und Weltlichen Reichs-Händeln, berahtschlaget, tractiret und geschlossen worden: Aus Actis Publicis und bewährten Historicis aufgestellet, Und mit denen darzugehörigen Documentis und Schrifften in formâ ... illustriret (Band 1): In sich haltend Die Erste, Zweyte und Dritte Vorstellung — Jena, 1713

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https://doi.org/10.11588/diglit.14719#0275
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Reichs-Tag Ztt Mvttberg/1444. Dsp. mx. 25 z

rVorstck.
Esde^ berg / ftm einmahl geleisteten Verzicht
fiomm- aufrichtig zu halten/ und die beklagte
Her fort, junge Herren/ seine Vettern/ihme die
zoo. Gold-Gülden jährlich zu reichen
schuldig ' und do daran etwas hinterstel-
lig/ unweigerlich und unverzüglich rei-
chen/auch derenthalber, gebührliche Ver-
sicherllng thun sollen; Dargegen sott
Fürst Heinrich aller derer nach Fürst
Wilhelmens seeligcn Absterben einge-
nommener Güter/ Schlösser/ Städte/
Weyler/rc. von Stund an wiederum ab-
treten/sich deren eussern/ lmd die Meder
an seine junge Vettern weissen / auch sie
hinfort aller Klag und Ansprüche zu ih-
res Vatern stetigen HindcrlasseNschafft
allerdings übrigen.
Diejun. §. i;. Nach dieser publicZtion erforder-
geHerr- ken der jungen Herren Vormündere-ihre
schaftt Lauvtschafflen gen Meiningen auf den Tag
fordert Michaelis/ und eröffneten ihnen daselbst den
stduun Jnnhqlt des Nümbcrgischen Uttheis/ mit
angehengker Erinncruttg/ weil nundicfe sirei-
^rcbauc'n Sachen durch Recht erörtert / und cnk-
dicHul- schieden/daß ihnen nunmehr als frommen
digung. Übd gehorsamen Unterthancn gebühren wol-
le/niemand andcrs/demrdcn jungen Fürsten/
Nlsihren rechten natürlichen Erb Herren/ al-
leine/ vermittelst gewöhnlicher Huldigung/
gehorsam/ getreu/ und aller Gebühr gewärtig
zu seyn/wie sie sich dmn auch dessen und kei-
nes andern zu ihnen versehen thäten. Glei-
ches Ansinnen geschähe auch Hey der Stadt
Schmalkalden/welche sich aber weigerte/ mit
Bitte : dieweil sie mit eben solcher Suchung
von Fürst Heinrichen/ bcnebenst ernster und
hefftigerBedreuung/ angelangt wären/ die
Huldigung biß zu endlichen Auskrag der Sa-
chen gnädiglich aufzuziehen; Alsdann wol-
len sie thun/ was frommen Leuten wohl an-
stünde; Ehe und zuvor wüsten sie sich gegen
keinen Therl gnugsam zu verwahren. Es wur-
den auch auf sothancn Meiningischen Land-
Tagederversamlcten Landschafft etliche offe-
ne Schreiben von ChurfürstJacoben zuTrier/
Churfürst Friedrichen zu Sachsen / und Bi-
schoff Ankhonen von Bamberg überantwor-
tet/darinnen derselben der Länge nach ange-
?ciger ward / wie diese Sachen zu Nürnberg
durch endlichen Macht-Spruch rechtlich ent-
schieden/ verwegen ihnen/ den Unterthanen/
gebühre/ sich an ihre junge Landes-Fürsten/
mit gebührender Huldigung zu begeben/ mit
^gehängter Ermneranq/ zu wasmercklicher
Beschwerung es ihnen gereichen könte / wo
sie sich widcrsttziq und ungehorsamlich erzei-
gen würden. Nickt weniger wurden alle der
Herrschaffc Lehnleute von Adel gen Königs-
Hofen beschrieben/ und nach beschchener.Er-

öffnung des Nürnbergifchen Ausspmchs/von
ihnen verlanget / daß sie nunmehr ihre Lehn/
so sie bißher von derFürstl. Grafschaffc Hcn-
nebcrg getragen/ bey niemand anders / denn
bey den jungen Herren und ihren Vormund-
ken/ suchen und cmpfahcn solren.
§. 16. Hingegen beschwerte sich Fürst Fürst
Heinrich zum höchsten über den Nürnber- Heinrich
gischen Ausjpruch/ undnenncteihnempar- schicker
theplsch/ wider Recht gesprochenes/ vernrein- ^chalbee
les und nichtiges Urthel. Schickte auch deß-
halber seine offene Briefe auf hepbc Tage gen
Meiningen und Königshofen/ darinnen er einenFeh-
nach der Länge seine Ursachen anzeigte / war de°Bricf
uw er sich über den Ausspruch in vrci Wege zu.
beschwert befände/ mit Begehren / es wollen
Ritter und Landschafft seiner jungen Vettern
Ansinnen/ehe und bevor die Sache ordent-
lich erörtert/ ja nicht statt geben. Er ließ es
auch darbcy inchibleiben/ sondern wert er sich/
stur Fürnehmcn endlich ins Werck zu richten/
«inmahl vorgesetzt hatte/ schickte er sturem
Vetter/ Fürst Wilhelmen/ einen Abfags-
Briefbesiegclt/also lautend: Wisse Hoch-
gebohmer Fürst / Graf Wilirclm/ Here
zu Henncberg: Als ihr unstr Feind wor-
den seyd/ daß ich euer und der cuern Helf-
fers-Helffer Feind seyn will/ und um das
Unrecht willen/ das an mir geschiehet/mit
allen meinen Helffern und Helffers-Helf-
fern/ und wen wir darzu brtiigen mögen/
und wollen besten unsere Ehre an euch
und eucrn Helffers-Helffern bewahret
haben. Geben unter unscrm Jnsicgel
in den 44ten Jahr/auf Dienstag Burek-
hardi.
17. Solcher Gestalt wurden die Hän- Thätlig-
del zwischen diesen so nahen Anverwandten keitcn
jemehr und mehr beschwerlicher. Fürst Yem- werden
rich bewarb sich nicht allein bep Balthastrn gegen eilv-
von Weinckhcim und andern von Adel um
Hülffe und Beystand/ sondern seine Diener
undHclffcr sielen auch in der jungen Herren '
DorffFraucn-Breitungcn/verbranten darin-
nen das Schenckhallß und zwccn Stadel;
desgleichen auch einen Stadel aufdcm Hofe
Buße ; Nicht weniger streiften dessen Helffer '
Conrad von der Thannc/ Melchior von Leu«
bolds/Dieths von Bibra/Hanß L inck/ Mat-
thes Wolff/ Balthasar von Weinckhcim/
Heintz Vattcnrodc/ der hmckendc Betz und
andere mehr/mit den ihrigen/ durch der jmift-
gen Herren Herrschafft/und thäten nrit Raub
und Brand grossen Schaden./Ja sic liessen cs
nicht ernmahl bey den Hennebrrgischen Lan-
den bewenden/ sondcm grieffcn auch den einen
Vormund/ cMedachken Graf Heinrichen zu
Schwartzburs/ckn/fielcn ihm insLand/und sitz-
Hh r gen
 
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