Siebentes Capitel.
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Sehr gut lasten sich auch Backsteine zu Brückengewölben anwenden, wenn-
gleich diese nur sehr dünn sind. Man hat dieselben nicht allein vielfach bei
kleinern, sondern auch bei sehr großen Brücken, z. B. bei der Etschbrücke bei
Verona, welche eine Spannweite von 145 Fuß hat, angewendet. Bei dem
Backsteingemäuer geht der Mörtel eine innigere Verbindung mit den Steinen
ein und erhärtet auch schneller als bei dem Gemäuer aus Werkstücken, wes-
halb auch dann im ersten Falle der Mörtel beim Ausrüsten des Gewölbes eine
weit größere Widerstandsfähigkeit zeigt, als im letztern Falle. Uebrigens ist
die hier benannte Brücke nicht die einzige große Brücke, welche aus Backsteinen
erbaut ist, sondern man findet auch in England mehrere große Brücken, die
aus demselben Material anfgeführt sind.
Siebentes Capitel.
Die Ausführung des Baues einer steinernen Brücke.
§. 20. Allgemeine s.
Bei der Ausarbeitung eines Brückenplanes, welche der Ausführung natür-
lich immer vorangeht, hat man nach dem Bisherigen folgende Hauptpunkte in
Betracht zu ziehen:
1) die Stellung oder Lage der Brücke;
2) die Lichtweite derselben und die Größe der Bögen;
3) die Form der Bögen;
4) die Dimensionen der verschiedenen Theile der Brücke; und
5) die Art und Weise des Baues.
Was die Stellung oder Lage der zu erbauenden Brücke betrifft, so ist
diese gewöhnlich schon durch die Lage des Weges bestimmt, welcher durch den
Fluß oder durch einen Thaleinschnitt durchschnitten wird und dessen Theile durch
die zu erbauende Brücke mit einander in Verbindung gesetzt werden sollen.
Dieses ist jedoch nicht immer maßgebend, denn es kann manchmal Vorkommen,
daß, wenn man diese Lage innehalten will, dadurch die Ausführung des Baues
sehr erschwert oder auch bedeutend vertheuert wird. Es kann z. B. die Brücke
dadurch eine schiefe Stellung gegen den Stromstrich erhalten, oder es kann auch
der Fall eintreten, daß die Wege, welche durch eine Brücke verbunden werden
sollen, mit hohen Auffahrtsdämmen versehen werden müssen, um zu dem
Niveau zu gelangen, in welchem man die Brücke anzulegen genöthigt ist; oder
es kann auch Vorkommen, daß der Baugrund an dieser Stelle sehr schlecht ist
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Sehr gut lasten sich auch Backsteine zu Brückengewölben anwenden, wenn-
gleich diese nur sehr dünn sind. Man hat dieselben nicht allein vielfach bei
kleinern, sondern auch bei sehr großen Brücken, z. B. bei der Etschbrücke bei
Verona, welche eine Spannweite von 145 Fuß hat, angewendet. Bei dem
Backsteingemäuer geht der Mörtel eine innigere Verbindung mit den Steinen
ein und erhärtet auch schneller als bei dem Gemäuer aus Werkstücken, wes-
halb auch dann im ersten Falle der Mörtel beim Ausrüsten des Gewölbes eine
weit größere Widerstandsfähigkeit zeigt, als im letztern Falle. Uebrigens ist
die hier benannte Brücke nicht die einzige große Brücke, welche aus Backsteinen
erbaut ist, sondern man findet auch in England mehrere große Brücken, die
aus demselben Material anfgeführt sind.
Siebentes Capitel.
Die Ausführung des Baues einer steinernen Brücke.
§. 20. Allgemeine s.
Bei der Ausarbeitung eines Brückenplanes, welche der Ausführung natür-
lich immer vorangeht, hat man nach dem Bisherigen folgende Hauptpunkte in
Betracht zu ziehen:
1) die Stellung oder Lage der Brücke;
2) die Lichtweite derselben und die Größe der Bögen;
3) die Form der Bögen;
4) die Dimensionen der verschiedenen Theile der Brücke; und
5) die Art und Weise des Baues.
Was die Stellung oder Lage der zu erbauenden Brücke betrifft, so ist
diese gewöhnlich schon durch die Lage des Weges bestimmt, welcher durch den
Fluß oder durch einen Thaleinschnitt durchschnitten wird und dessen Theile durch
die zu erbauende Brücke mit einander in Verbindung gesetzt werden sollen.
Dieses ist jedoch nicht immer maßgebend, denn es kann manchmal Vorkommen,
daß, wenn man diese Lage innehalten will, dadurch die Ausführung des Baues
sehr erschwert oder auch bedeutend vertheuert wird. Es kann z. B. die Brücke
dadurch eine schiefe Stellung gegen den Stromstrich erhalten, oder es kann auch
der Fall eintreten, daß die Wege, welche durch eine Brücke verbunden werden
sollen, mit hohen Auffahrtsdämmen versehen werden müssen, um zu dem
Niveau zu gelangen, in welchem man die Brücke anzulegen genöthigt ist; oder
es kann auch Vorkommen, daß der Baugrund an dieser Stelle sehr schlecht ist