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der unteren Hälfte der Heddernheimer Blitzspitze1) dar-
gestellt ist. Hier trägt er aber einen Pilos — die Eintief un-
gen rechts, die wie die Augenausschnitte an einem Helm
aussehen, sind Verletzungen — wie zuweilen der Jupiter
Heliopolitanus2), der in ein sich erweiterndes dreigeteiltes
Gebilde ausgeht, das dem Polos der Wiener Bronze ähn-
lich sieht; aber ein Polos auf einem Pilos ist eine unmög-
liche Zusammenstellung, und ich möchte daher hier einen
Blätterkelch für die Büsten erkennen, wie er in römischer
Zeit üblich ist: Öst. Jahrh. XIV 1911 S. 126 f.

Auch unter den syrischen Ba'alen ist der Polos weit
verbreitet: z. B.

Dion, Br. M. coins Syr. XXXVIII 4 S. 303 Nr. 1.

Palmyra, Br. M. coins Galatia XVIII 2 S. 149, 3.

Orthosia, Journ. int. num. IV S. 148 Nr. 867 ff.

Dionysos Pogon = Babelon, Les Perses Ach. S. 216,
1495 XXVIII 19.

Möglich ist es dabei, daß einige von ihnen die syrische
Mütze tragen, die ja in der Seitenansicht von dem Polos
nur dann zu unterscheiden ist, wenn dieser nicht den ganzen
Oberkopf bedeckt, wie es in späterer Zeit die Regel
ist (S. 42).

Die Mütze ist wohl zu erkennen bei dem Blitzgott von
Kaisareia: Br. M. coins Galatia IX 8 S. 52 Nr. 46; dem Gott
von Berytos: Journ. int. num. III S. 274 Nr. 474 Tf. IB
Nr. 20, und sicher in Palmyra3). Wahrscheinlich trägt sie
auch der Orientale zwischen Löwen auf dem Relief Athen.
National Museum Nr, 1487 Svoronos Tf. CXIII = Friede-
richs-Wolters Nr. 1333. v

Diese syrische Mütze ist vermutlich der Vorläufer der
neugriechischen Priestermütze; der Polos ist es sicher nicht,

1) Loesohcke, Bonner Jahrbücher Heft 107 Tf. VIII S. 69ff.;
A. H. Kan, De Jovis Dolicheni oultu, Groningen 1901 Nr. 145 S. 25;
Wendland, Die hellenistisch-römische Kultur Tf. XII; schlecht bei
Roscher IV Sp. 57.

2) Kan a. a. O. 20.

a) J. Strygowski, Orient oder Rom S. 30, 36f.
 
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