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B. F. Attoni und der Ware 25/26, die auf dem Brst.
Inv. Nr. A 1955 : 185 (Taf. 3, 3) zu dem des Per-
vincus und Pupus. Durch den Stempel Taf. 4, 33
ist das Brst. Inv. Nr. A 1955 : 182 (Taf. 3, 4) als
Erzeugnis des Attilus c ausgewiesen. Die Werkstatt
des Töpfers war im letzten Viertel des 2. und im
3. Jahrhundert in Betrieb119. Die Zierglieder auf dem
Brst. Inv. Nr. A 1955 : 215 (Taf. 3, 7) belegen es als
Arbeit des Julius II—Julianus I. Seine Werkstatt
arbeitete Ende des 2. und im 1. Viertel des 3. Jahr-
hunderts120. Das Brst. Inv. Nr. A 1955 : 192 dürfte
wohl wegen des Eierstabes zur Art des Augustinus
zu zählen sein, der im letzten Drittel des 2. und im
3. Jahrhundert töpferte121.
Aus Trier kommen Brst.e von 16 Reliefschüsseln
vor. Die Art mit Eierstab 944 ist durch das Brst.
Inv. Nr. A 1955 : 193 (Taf. 3, 11) vertreten. Diese
Ware, wie auch die folgende, reichte vom Ende des
2 bis ins 1. Viertel des 3. Jahrhunderts. Zum Kreis
um Censor gehören die Brst.e Inv. Nr. A 1955 : 234,
A 1955:189, A 1955:236, A 1955:205, A
1955 : 234 und A 1955 : 180 (Taf. 3, 12; 3, 10). Die
Scherbe Inv. Nr. A 1955 : 234 (Taf. 3, 9) Ware mit
Eierstab 941 kann aus dem Censorkreis wie auch von
der Gruppe Maiiaus-Tordilo stammen. Ware des
Dexterkreises ist durch die Brst.e Inv. Nr. A
1955:182, A 1955:182, A 1955:188 und A
1955 : 185 (Taf. 4, 1—3) belegt. Die Gruppe um
Maiiaus-Tordilo liegt nur mit den beiden Brst.en
Inv. Nr. A 1955 : 180 und A 1955 : 186 (Taf. 4,
4—5) mit dem auf den Kopf gestellten Eierstab 951
vor.
Brst.e von 3 Schüsseln Dragd. 37 sind mit Kerb-
dekor versehen. Diese Zierweise ist spätestens unter
Hadrian verbreitet. In älterer Zeit ist sie nur auf
anderen Techniken bezeugt. Die Zierart reichte bis
ins 3. Jahrhundert. Im 4. Jahrhundert wird das
Kerbband durch das Schachbrettmuster abgelöst122.
Dragd. 18/31 ist durch Reste von 12 Tellern ver-
treten. Davon stehen nach Vergleichsstücken Inv.
Nr. A 1955 : 209 und A 1955 : 232 am Anfang des
2. Jahrhunderts. Der folgende Typ Dragd. 31 über-
wiegt mit Brst.en von 30 Tellern. Der ergänzte Tel-
ler Inv. Nr. A 1955 : 222 (Taf. 5, 14) entspricht dem
Typus Ludowici Tq. Folgende Böden sind signiert:
Inv. Nr. A 1955 : 225 mit dem Stempel Taf. 4, 26;
Saciro arbeitete in traianisch-antoninischer Zeit in
Blickweiler; Inv. Nr. A 1955 : 229 mit dem Stempel
Taf. 4, 8 des ebenfalls in Blickweiler unter Traian
und Hadrian tätigen Bitunus; Inv. Nr. A 1955 : 180
mit dem Stempel Taf. 4, 22 des ostgallischen Töpfers
Nasso (120—160 n. Chr.); Inv. Nr. A 1955 : 206 mit
dem Stempel Taf. 4, 30; die Fabrik des Tranusa ist

noch nicht lokalisiert; Oswald vermutet sie in Ost-
gallien; sie war unter Antoninus Pius in Betrieb; Inv.
Nr. A 1955 : 222 mit dem Stempel Taf. 4, 7; Ama-
bilis arbeitete in La Madeleine. Nicht lesbar ist der
Stempelrest auf dem ergänzten Teller Inv. Nr. A
1955 : 226, Typ Ludowici Tq.
Der Teller Dragd. 32 ist durch Brst.e von 6 Exem-
plaren vertreten. Das Fgt. Inv. Nr. A 1955 : 182
entspricht dem Typ Niederbieber 5 A.
Das Täßchen Dragd. 27 kommt mit Brst.en von
9 Exemplaren vor. Signiert ist das Brst. Inv. Nr.
A 1955 : 221 mit dem Stempel Taf. 4, 24 des in
antoninischer Zeit tätigen, vermutlich ostgallischen
Töpfers Sabien. Das Brst. Inv. Nr. A 1955 : 231 ist
wohl in domitianisch-traianische Zeit zu stellen.
Die Schwesterform Dragd. 33 ist durch Brst.e von
24 Tassen bezeugt. Das Bodenstück Inv. Nr. A
1955 : 236 ist mit dem Stempel OFS signiert. Die
Fabrik dieses Töpfers befand sich in Faulquemont-
Chemery. Die Brst.e Inv. Nr. A 1955 : 180 und
A 1955 : 234 stammen aus der Mitte, das Fgt. Inv.
Nr. A 1955 : 191 vom Ende des 2. Jahrhunderts.
Dragd. 38 kommt mit Brst.en von 7 Gefäßen vor.
Die Brst.e Inv. Nr. A 1955 : 181 und A 1955 : 182
sind hadrianisch-antoninische Typen.
Neu tritt mit einem Brst. die Schüssel Ludowici
SM b oder c = Niederbieber 19 auf. Dieser Typ
besitzt immer Barbotine-Auflage. Er entstand ver-
mutlich Mitte des 2. Jahrhunderts, als die Sigillata-
töpfer dazu übergingen, Flächen durch Barbotine-
Dekor zu zieren. In Skelettgräbern ist die Form
nicht mehr belegt123.
Ebenfalls neu ist die Form Dragd. 46, die durch
ein Brst. bezeugt ist. Es ist eine seltene Art, die
typisch für das 2. Jahrhundert ist124.
Mit Brst.en von 3 Tellern liegt die Variante Curie
Typ 15 = Ludowici Tq, t und v vor. In Wiesbaden
noch häufig, zeigt sie sich nur selten in Nieder-
bieber125.
In gleicher Anzahl ist die Form Curie Typ 23 -
Ludowici Tb vertreten. Sie erscheint hauptsächlich
in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts. In Pfünz und
Newstead kommt sie zahlreicher vor; in Nieder-
bieber findet sie sich nur selten126.

119 Karnitsch 1955, 170.
120 Karnitsch 1955, 184.
121 Karnitsch 1955, 152.
123 Oelmann, Niederbieber S. 24 £.
123 Oelmann, Niederbieber S. 29.
124 Oswald-Pryce, Introduction, S. 195 f.
125 Oswald-Pryce, Introduction, S. 197; Oelmann, Nieder-
bieber S. 20 f.
128 Oswald-Pryce, Introduction, S. 201; Oelmann, Nieder-
bieber S. 21.

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