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v. Koch, Der Kampf gegen den Staub in Museen
keit vollständig unempfindlich ist. Dies gilt aber nur von einigen Klassen von
Museumsobj ekten.
In neuerer Zeit hat sich ein Entstaubungsverfahren ausgebildet, welches von
vornherein mehr Aussicht auf Erfolg hatte als die bisher angewendeten, da dabei
die zu reinigenden Gegenstände gar nicht gerieben oder mit Flüssigkeiten in Be-
rührung gebracht werden, auch aller Staub wirklich entfernt wird und also nicht
wieder in die umgebende Luft gelangt. Es ist dies das Verfahren mittels Luft-
saugern (Vakuumreiniger). Ein solcher Apparat, wie er von der Berliner Firma
Vakuumreiniger G. m. b. H. geliefert wird, hat folgende Einrichtung (vgl. die
ganz schematische Skizze Fig. 3): Durch einen Motor (Benzin-, Elektromotor) wird
der Kolben einer ein- oder zweistiefeligen Luftpumpe in Bewegung gesetzt, welche
durch ein Rohr mit einem Behälter, dem Vakuumraum, in Verbindung steht. In
letzterem ist mittels einer eigenen Vorrichtung ein dichter leinener Sack als Filter
aufgehängt, mit seiner weiten Mündung
nach unten, und dort luftdicht an die
Außenwand befestigt. Der Innenraum des
Sackes kommuniziert also nur durch die
Poren der Leinwand mit dem Vakuum-
raum und in ihn führt ein Rohr, das Saug-
rohr, in das ein oder mehrere Gummi-
schläuche (Saugschläuche) münden, an
deren freien Enden Mundstücke von ver-
schiedener Gestalt sitzen. Diese Mund-
stücke bestehen meist aus Metallröhren,
welche beim Gebrauch als Stiele dienen und, dem daran befestigten »eigentlichen«
Mundstück. Letzteres hat meist eine schlitzförmige, seltener eine runde Öffnung
von verschiedener Größe und Form, die oft von einer Gummiplatte oder einer
Bürste umgeben ist. Mit den Schläuchen werden die Metallröhren der Mundstücke
durch eine einfache Kuppelvorrichtung verbunden. Eine ähnliche Vorrichtung
erlaubt die Verbindung der einzelnen Schlauchstücke (welche durch eine Draht-
einlage vor dem Zusammenfallen geschützt sind) zu beliebig langen Leitungen,
gestattet auch an irgend einer Stelle einen Glaszylinder einzuschalten, welcher
den aufgesaugten, in der Leitung sich bewegenden Staub zur Anschauung bringt,
eventuell anzeigt, wenn aus einem Objekt kein Staub mehr ausgesogen wird.
Bei der Vornahme einer Reinigung wird zuerst der Motor in Bewegung gesetzt,
durch die Pumpe der Vakuumraum ziemlich weit luftleer gepumpt und dadurch
in den Schläuchen ein heftiger Luftstrom10) erzeugt. Fährt man mit der Öffnung
10) Die gebräuchlichen Vakuumreiniger arbeiten mit einem Minderdruck von 30—40 cm Quecksilber
und sollen bei der kleinsten einstiefligen Luftpumpe in der Stunde 80 Kubikmeter, bei den größeren
entsprechend mehr aufsaugen.
v. Koch, Der Kampf gegen den Staub in Museen
keit vollständig unempfindlich ist. Dies gilt aber nur von einigen Klassen von
Museumsobj ekten.
In neuerer Zeit hat sich ein Entstaubungsverfahren ausgebildet, welches von
vornherein mehr Aussicht auf Erfolg hatte als die bisher angewendeten, da dabei
die zu reinigenden Gegenstände gar nicht gerieben oder mit Flüssigkeiten in Be-
rührung gebracht werden, auch aller Staub wirklich entfernt wird und also nicht
wieder in die umgebende Luft gelangt. Es ist dies das Verfahren mittels Luft-
saugern (Vakuumreiniger). Ein solcher Apparat, wie er von der Berliner Firma
Vakuumreiniger G. m. b. H. geliefert wird, hat folgende Einrichtung (vgl. die
ganz schematische Skizze Fig. 3): Durch einen Motor (Benzin-, Elektromotor) wird
der Kolben einer ein- oder zweistiefeligen Luftpumpe in Bewegung gesetzt, welche
durch ein Rohr mit einem Behälter, dem Vakuumraum, in Verbindung steht. In
letzterem ist mittels einer eigenen Vorrichtung ein dichter leinener Sack als Filter
aufgehängt, mit seiner weiten Mündung
nach unten, und dort luftdicht an die
Außenwand befestigt. Der Innenraum des
Sackes kommuniziert also nur durch die
Poren der Leinwand mit dem Vakuum-
raum und in ihn führt ein Rohr, das Saug-
rohr, in das ein oder mehrere Gummi-
schläuche (Saugschläuche) münden, an
deren freien Enden Mundstücke von ver-
schiedener Gestalt sitzen. Diese Mund-
stücke bestehen meist aus Metallröhren,
welche beim Gebrauch als Stiele dienen und, dem daran befestigten »eigentlichen«
Mundstück. Letzteres hat meist eine schlitzförmige, seltener eine runde Öffnung
von verschiedener Größe und Form, die oft von einer Gummiplatte oder einer
Bürste umgeben ist. Mit den Schläuchen werden die Metallröhren der Mundstücke
durch eine einfache Kuppelvorrichtung verbunden. Eine ähnliche Vorrichtung
erlaubt die Verbindung der einzelnen Schlauchstücke (welche durch eine Draht-
einlage vor dem Zusammenfallen geschützt sind) zu beliebig langen Leitungen,
gestattet auch an irgend einer Stelle einen Glaszylinder einzuschalten, welcher
den aufgesaugten, in der Leitung sich bewegenden Staub zur Anschauung bringt,
eventuell anzeigt, wenn aus einem Objekt kein Staub mehr ausgesogen wird.
Bei der Vornahme einer Reinigung wird zuerst der Motor in Bewegung gesetzt,
durch die Pumpe der Vakuumraum ziemlich weit luftleer gepumpt und dadurch
in den Schläuchen ein heftiger Luftstrom10) erzeugt. Fährt man mit der Öffnung
10) Die gebräuchlichen Vakuumreiniger arbeiten mit einem Minderdruck von 30—40 cm Quecksilber
und sollen bei der kleinsten einstiefligen Luftpumpe in der Stunde 80 Kubikmeter, bei den größeren
entsprechend mehr aufsaugen.