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Stuttgarter fiolzintarfien.
Hrcbitectura mater artium! Das Slort wurde von der mittel-
alterlichen Scbolaftik gepredigt, und die mittelalterlichen Hrcbitehtur-
formen ergoffen fich denn auch als JYfafswerk, fialen, Baldachine u. f. w.
über die Produkte der JVTalerei und plaftik und über den ganzen
Rausrat. TfXit malerifcb und unkon-
ftruktiv ift dagegen die frühe Renaif-
fance! Binwiederum, wie haben fpäter
Donatello undVerroccbio und dann die
JVIicbelangeleske plaftik ihre formen der
JVIalerei aufgezwängt!
€>efteben wir alfo ruhig die ge-
waltige Omformungun Ceres (oefebmacks
— der ©efetze der Hrcbitektur, wie der
plaftik — durch die JMalerei ein. Doch
verkennen wir auch nicht, dafs das Ver-
hältnis vorübergeben mufs. 3Clie kläg-
lich ift die Ceiftung der Hrcbitektur
an wefentlicb arebitektonifeben Dingen,
etwa an Profilen! 6s ift fo gut wie
nichts neues bierin gefebaffen worden.
Älie fläcbenbaft und unplaftifcb find
diefe modernen faffaden! HUerdings
bis vor kurzem war die Hrcbitektur
noch eine viel tyrannifebere Berrin.
Säulenftellungen und 6efimfe fpreizten
fich an Innenwänden und JVIöbeln, wo
jetzt eine glatte fläche von Intarfien
belebt wird, önd über kurzem mag es
wieder anders kommen. Bei der Sland-
und JVIöbelverkleidung kann man nicht
im Zweifel fein, dafs bald arebitek-
tonifebe, bald malerifcbe, bald plaftifcbe Ideen vorberrfeben müffen.
Dem grofsen Betrieb der firma 6. Slölfel in Stuttgart macht es
aber alle €bre, dafs fie den neueften Intentionen der Kunft in fo
rafeber und verftändnisvoller ?Oeife nachkommt, wie die Hbbildungen
dies zeigen. Die Husfübrung der zum Ceil febr minutiöfen Intarfien
ift febr exakt, die Huswabl der Bölzer und die dadurch erzielte f arben-
wirkung eine febr gefcbmackvoUe. Die abgebildeten Sntwürfe find
Stuttgarter fiolzintarfien.
Hrcbitectura mater artium! Das Slort wurde von der mittel-
alterlichen Scbolaftik gepredigt, und die mittelalterlichen Hrcbitehtur-
formen ergoffen fich denn auch als JYfafswerk, fialen, Baldachine u. f. w.
über die Produkte der JVTalerei und plaftik und über den ganzen
Rausrat. TfXit malerifcb und unkon-
ftruktiv ift dagegen die frühe Renaif-
fance! Binwiederum, wie haben fpäter
Donatello undVerroccbio und dann die
JVIicbelangeleske plaftik ihre formen der
JVIalerei aufgezwängt!
€>efteben wir alfo ruhig die ge-
waltige Omformungun Ceres (oefebmacks
— der ©efetze der Hrcbitektur, wie der
plaftik — durch die JMalerei ein. Doch
verkennen wir auch nicht, dafs das Ver-
hältnis vorübergeben mufs. 3Clie kläg-
lich ift die Ceiftung der Hrcbitektur
an wefentlicb arebitektonifeben Dingen,
etwa an Profilen! 6s ift fo gut wie
nichts neues bierin gefebaffen worden.
Älie fläcbenbaft und unplaftifcb find
diefe modernen faffaden! HUerdings
bis vor kurzem war die Hrcbitektur
noch eine viel tyrannifebere Berrin.
Säulenftellungen und 6efimfe fpreizten
fich an Innenwänden und JVIöbeln, wo
jetzt eine glatte fläche von Intarfien
belebt wird, önd über kurzem mag es
wieder anders kommen. Bei der Sland-
und JVIöbelverkleidung kann man nicht
im Zweifel fein, dafs bald arebitek-
tonifebe, bald malerifcbe, bald plaftifcbe Ideen vorberrfeben müffen.
Dem grofsen Betrieb der firma 6. Slölfel in Stuttgart macht es
aber alle €bre, dafs fie den neueften Intentionen der Kunft in fo
rafeber und verftändnisvoller ?Oeife nachkommt, wie die Hbbildungen
dies zeigen. Die Husfübrung der zum Ceil febr minutiöfen Intarfien
ift febr exakt, die Huswabl der Bölzer und die dadurch erzielte f arben-
wirkung eine febr gefcbmackvoUe. Die abgebildeten Sntwürfe find