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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — [1].1902-1903

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Frauberger, T.: Alte und neue Spitzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7714#0111

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Von frau C -praubcrgcr.

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ftatt exotifcbe Blumen als JMufter zu verwenden. Qnd auch die ge-
fachten JVIafcbinenfpitzen würden gewifs keinen JNacbteil haben, wenn
Tie in einem neuen ©ewand erfebeinen würden. Der Kampf mit der
alten, durch Jahrhunderte geheiligten Cradition braucht damit ja
gar nicht aufgenommen zu werden. Dem Reichen bleibt die Ver-
wendung der echten Spitze nach wie vor, fei es in alten oder neuen
JMuftern, und find es gar Spitzen, die fieb von ©efcblecbt zu ©efcblecbt
vererbt haben, alfo tbatfäcblicb alte Hrbeiten, um fo beffer für ihn.

Derjenige, der die JVeigung, aber nicht die JVfittel dafür bat,
findet in der vorzüglichen Kopie der alten JNIufter durch die JVIafcbine
einen Grfatz. Die ©efamtbeit aber würde fieb ohne Zweifel
freuen, wenn frifcb pulfierendes Ceben auch in einem Gebiet in die
Srfcbeinung träte, welches wie kein zweites zufammenbängt mit
©lück, Reiterkeit, freude, Cebensluft und ^Qoblftand. Und dafs es
uns in feinen JMuftern daran erinnert, dafs nach Schnee und 6is
der frübling liebe, bekannte Boten bringt, ift ein ©rund mehr, der
befcheidenen flora die pforten zur Ginfübrung in die Spitzen-
induftrie zu öffnen.
 
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