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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — [1].1902-1903

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Renard, Edmund: Das Neue Ratssilber der Stadt Aachen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7714#0161

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Das neue RatsfUber
der Stadt Hachen*

Ite und neue RatsfUber find in
ihrem Siefen zwei febr verfebiedene
Dinge — fo febr man fieb deffen im
i erften Hugenblick aueb wehren mag.
Die alten Ratsfilberftücke find mit
geringen Husnabmen, wie z. B.
den prunhftücken des Cüne-
burg er Ratsfilbers, klein e Hebe-
voll durchgeführte Hrbeiten,
allmäblicb durch Stiftungen,
Cegate an Geld oder JNle-
tall, felbft einzelner ©old-
dukaten zum Tergolden
des ©efebtrrs, zufammen-
I gebracht, getragen von
einer Reimatsliebeund
Ortspolitik, die fieb
auf den engen Bereich
1 der Stadtmauern er-
rat ftreckte. 6s war in
erfter Cinie auch kein

prunkgerät, fondern ein Kapitalftock, den der Scbmelztiegel in Zeiten
der JVot jeden Hugenblick zum kursfäbigen baren Geld machen
konnte. Der ausgefproebene Kunftfinn jener Zeiten liefs hier das
jSützlicbe mit dem Schönen leicht vereinen und wendete gern auch die
relativ geringen Koften auf, dem ftädtifeben Schatz ein febmuckes
©ewand zu verleiben.

Reute find die ideellen und die materiellen ©runde, die zur Bc-
febaffung eines ftädtifeben Silberfcbatzes führen, wefentlicb andere
als bei unferen Torfabren. JNIetallwert und Hrbeitslobn haben fieb
fo febr gegeneinander verfeboben, dafs von einer Kapitalanlage kaum
mehr die Rede fein kann. ?tlir find gezwungen, auch praktifcb ganz
 
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