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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — [1].1902-1903

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Meyer, Alfred G.: Otto Eckmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.7714#0335

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Ton prof. Dr. Hlfrcd 6. Meyer.

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Otto 6dtmann. Schreibtifcb.

die ©renzen für einen grofsen Teil feines ganzen Cebenswerhes. In
diefem Sinne ift auch €ckmann ein Eklektiker — freilich ganz im
(Seift des endenden neunzehnten Jahrhunderts und getragen von einer
völlig eigenartigen, nervöfen, zuletzt krankhaft gefteigerten Senfibilität.

Zum Sinflufs jtapans trat der Englands. Insbefondere Slil-
liam Morris wurde fein Torbild. 6r teilte deffen Ideale von
künftlerifcber Bildung und Erziehung. Xüie Morris lernte er jede
kunftgewerblicbe Technik, für die er entwarf, von ©rund aus eigen-
händig. ?tlie JMorris ging er von der fläcbenkunft aus und febuf
in ihr fein Beftes. Huf jene bildartigen farbenbolzfcbnitte folgte
zunäcbft eine ausgedehnte tbätigkeit für den Bucbfcbmuck: Kopf-
und Randleiften, "Vignetten, Initialen, Scblufsftücke und Umrahm-
ungen ganzer Seiten, vorzugsweife im „pan" und in der „jfugend",
dann Titelblätter, Qmfcbläge und Bucheinbände, Kalender, ©efebäfts-
reklamen u. f. w. In diefen Hrbeiten liegt Eckmanns gewinnendfte,
gröfste Kraft. Sie find geiftvoll nach Inhalt und form. Da ift
er reich an guten Einfällen und ©edanken, aber reicher noch an rein
künftlerifcben JVIitteln. Er entnimmt fie der pflanzen- und Tierwelt
mit japanifebem Stilgefühl und doch mit deutfebem empfinden,
 
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