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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — [1].1902-1903

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Meyer, Alfred G.: Otto Eckmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.7714#0350

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Otto ßckmann.

Begeiftcrung, die nur eine echt hünftlerifcbe perfönlicbheit zu er-
warten vermag.

Hllein in allen dielen erfolgen macht lieb nach den erlten lieg-
baften Cbaten von bleibender Bedeutung eine gewiffe Clngleicbbeit,
ein JMangel an Stetigkeit fühlbar. 6s ift, als habe ihre fülle felbft
auf eckmann nicht immer günftig gewirkt. 6r glaubte an Ticb, und
hatte das befte Recht dazu, aber diefes begründete Selbftbewufstfein
wurde von aufsen her in oft blinder Ciebe gefteigert und gab ihm
zuletzt eine krankhafte öeberzeugung von unbedingter Onfeblbarheit.

jVietzfcbe warnt in feinen Briefen einmal einen feiner Bekannten
vor der „feurigen prerfiertbeit", vor dem „JVtebt-warten-wollen":
„JVIan foll das Scbichfal nicht merken laffen, was man will, fünf
Minuten fpäter ift es dann von felber fo gutwillig, ein Hnerbieten
zu machen."

Gckmann ahnte in den letzten jfabren doch wohl, dafs es dann
für ihn zu fpät fein würde. Das ift die Cragik feines ©efebtekes.
Seiner Kunft ward es zum Verhängnis.
 
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