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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Graul, Richard: Der Kampf um die Kunst im Mobiliar
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0012
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Der Kampf um die Kunft im JVIobüiar.

Seit wenigen Jahren erft ift auf dem Kontinent und fpcziell in
Deutfcbland diefe neue Bewegung im <3ang. faft überall, befonders
in Belgien, in Rolland, in frankreieb bat ihre Grfcbeüiung einen
revolutionären Charakter gehabt. Hm kampfesmutigften ift Tie
indeffen doch in Deutfcbland und Oefterreicb aufgetreten. Denn die

fübrer der neuen
Richtungen find zu-
meift junge und zu-
weilen etwas radi-
kal angelegte Künft-
ler gewefen, die den
Kampf gegen die
Konvention, gegen
diekapitaliftifcbeln-
duftrie geringer JVIaf-
fenware mit einem
frifeben Klagemut
aufnahmen, der auch
dann noch unfere
Sympathie findet,
wenn das Gndreful-
tat nicht immer den
Grwartungcn ent-
fproeben bat. So
glücklich find wir da-
rüber, dafs wir end-
lich wieder felbftän-
dige und febaffens-
frobe Künftler im
und für das ßand-

JVI. 7. Sradt, Stuttgart. Scbrcibrchrantt. .. , ,

werk tatig leben!
Im JVlobiliar tritt der Kampf um die Kunft auffallend zu Cage,
denn ihm haben fieb die Künftler mit grofser Torliebe zugewendet,
und es ift nicht zu leugnen, dafs es in vieler fiinfiebt befonders
reformbedürftig gewefen ift. Die langandauernde Hbbängigkeit von
biftorifeben Stilformen hatte im induftriellen (orofsbetrieb eine JVIengc
billiger und fcblecbter Klare zum HUgcmeingut bürgerlicher ein-
rieb tungskunft gemacht; es war leicht, den Qngefcbmack, die innere
 
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