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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bach, Max: Ulmer Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0062
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54

Cllmcr JVIöbcl.

friesTtück. Die Säulen find nicht freiftebend, fondern nur etwa um
ein "Viertel des Umfangs in die Seitenftücke „eingeblindet", das heilst
nach hinten abgeplattet und feftgeleimt. Bei langen Säulen ift der
Schaft auf ein "Viertel der Röhe durch mehrere Rundftäbe oder durch

ein breites Band unterbrochen und an
beiden 6nden, fowie zunäcbft diefer
Rundftäbe mit aufgelegten Ornamenten
verziert. Die Konfolen zeigen gefebnitzte
Schuppen oder eine fratze. Huf jedem
Cürflügel ift oberhalb der füllung ein
gut gefebnitzter Gngelskopf. Statt des
Gngelskopfs ift häufig eine kleine Urne
in paffender Umrahmung aufgefetzt.
Der obere Ceil der Cürflügel ftellt ein
rundes portal und zu beiden Seiten
je die Bälfte einer kleinen )^ifcbe dar,
was durch Stäbe und verfebiedene Hrten
von furnieren ausgedrückt wird. Durch
gefebickte Behandlung diefer furniere
wird eine überrafebende perfpehtivifebe
Wirkung erzielt. Der untere teil der
füllung bildet ein regelmäfsiges Hcbt-
eck, ebenfalls mit verfebiedenen Bolz-
gattungen furniert und wie die obere
füllung mit einem reich profilierten
Rahmen in Gicbenbolz eingefafst. Die
leeren flächen innerhalb diefer Um-
rahmungen, die Seitenftücke, der Sockel
und dasfriesftück haben cbenfolcbe Bei-
lagen, fiebilden verfebiedene geometrifebe
figuren und werden von zwei bis drei
fcbmalen verfebiedenfarbigen furnier-
ftreifeben, fogenannten Hdern, begrenzt.
Die leeren flächen der Oirflügel aufserbalb der Umrahmung find
mit aufgelegten Ornamenten gefebmückt.

Gegen die JHitte der zweiten Bälfte des fiebzebnten Jahrhunderts
wurden häufig febwarz gebeizte JMöbel und Bilderrabmen mit Kar-
niefen und gerippten Stäben angefertigt. Die Cürfüllung zeigt ein

fig. n. Cürc vom JVIünFter in Ulm.
 
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