Ton Bcrmann Rauer. 2.33
alle die Mangelhaf-
tigkeit ihrer Pro-
dukte abgeladen.
Sieht man aber die
Sache näher an und
zieht hiebei die
mündlichen Mittei-
lungen aus etwas
fpätercr Zeit in
Betracht, fo wird
man gewahr, dafs
neben der Unfähig-
keit und Indolenz
vieler ^elfter der
Druck und die
kleinliche Husbeu- erbard «f Söhne, Schwab. Smünd. Cintcnfafo.
tung von Seiten
der Kaufleute bauptfäcblich es war, der zum [Niedergang geführt bat.
JUenn man die Hrbeiten der ßmünder JVIetallinduftrie von früher bis auf
die neuere Zeit einer eingebenden Betrachtung unterzieht, die in der J. Srbard-
fehen Hltcrtumsfammlung vorbanden find, To wird man finden, dafs diefe <3egen-
ftände in Bezug auf (Defcbmack und Husfübrung häufig nichts zu wünfeben übrig
laden: 6s mögen in allen Zeiten viele ganz billige, kurante, minderwertige
Produkte mitgelaufen fein, allein im ganzen genommen ift der <3efcbmack und
die Husfübrung gut, bauptfäcblich beim -filigran. Zieht man dabei noch die dort
vorhandenen alten Zeichen- und Mufterbücber zu Rate, fo wird man alle Hcbtung
von dem ©efebmacke der alten <3münder bekommen. Srwäbnenswert dabei ift
ein dafelbTt noch vorhandenes Mufterbucb der -pirma Michael Dehler aus dem
jlabre 1810, welches beute noch als vorbildlich wert wäre, veröffentlicht zu werden.
Cöenn auch die ©mündet* Ooldfchmiede durch äufscres Unglück, durch ge-
ringen Ueberblick über ihre Cage und wenig inneren Balt heruntergekommen
waren, fo war noch immerbin gutes Material vorbanden, aus dem man hätte
etwas machen können, es fehlte nur an einer ftarken Band mit ehr-
lichen Hbficbten, um die Bausarbeit zu zentralifieren und mit
mafcbinellen Ginricbtungen zu verleben.
Dem entgegen haben die ©münder Kaufleute, unter denen man in erfter
Cime eine folebe perfönlichkeit hätte Tuchen müffen, Heb lange Zeit einem ganz
verwerflichen, kleinlichen Syfteme hingegeben, die (Soldarbeiter auf eine ganz ge-
meine JUeife auszubeuten, um in diefer Bedrückung ihren Terdienft zu fueben.
die oben fchon dargelegt wurde, haben nach Uebernabme der Klaren die Kauf-
leutc vielfeitig bei der Bezahlung die Münzen höher aufgerechnet, oder mit
minderwertigem (Seide die Rechnung beglichen.
Diefes ©ebabren jedoch hätte man überleben können, wenn nicht die Hus-
beutung noch auf eine weit gröbere 3rt bewerkftelligt worden wäre, -faft alle
der 6ngroskaufleute hielten neben ihrem Bändel noch Spezereiläden. CClenn
nun bei der Hblieferung der preis vereinbart war, fo waren die Hrbeiter ge-
alle die Mangelhaf-
tigkeit ihrer Pro-
dukte abgeladen.
Sieht man aber die
Sache näher an und
zieht hiebei die
mündlichen Mittei-
lungen aus etwas
fpätercr Zeit in
Betracht, fo wird
man gewahr, dafs
neben der Unfähig-
keit und Indolenz
vieler ^elfter der
Druck und die
kleinliche Husbeu- erbard «f Söhne, Schwab. Smünd. Cintcnfafo.
tung von Seiten
der Kaufleute bauptfäcblich es war, der zum [Niedergang geführt bat.
JUenn man die Hrbeiten der ßmünder JVIetallinduftrie von früher bis auf
die neuere Zeit einer eingebenden Betrachtung unterzieht, die in der J. Srbard-
fehen Hltcrtumsfammlung vorbanden find, To wird man finden, dafs diefe <3egen-
ftände in Bezug auf (Defcbmack und Husfübrung häufig nichts zu wünfeben übrig
laden: 6s mögen in allen Zeiten viele ganz billige, kurante, minderwertige
Produkte mitgelaufen fein, allein im ganzen genommen ift der <3efcbmack und
die Husfübrung gut, bauptfäcblich beim -filigran. Zieht man dabei noch die dort
vorhandenen alten Zeichen- und Mufterbücber zu Rate, fo wird man alle Hcbtung
von dem ©efebmacke der alten <3münder bekommen. Srwäbnenswert dabei ift
ein dafelbTt noch vorhandenes Mufterbucb der -pirma Michael Dehler aus dem
jlabre 1810, welches beute noch als vorbildlich wert wäre, veröffentlicht zu werden.
Cöenn auch die ©mündet* Ooldfchmiede durch äufscres Unglück, durch ge-
ringen Ueberblick über ihre Cage und wenig inneren Balt heruntergekommen
waren, fo war noch immerbin gutes Material vorbanden, aus dem man hätte
etwas machen können, es fehlte nur an einer ftarken Band mit ehr-
lichen Hbficbten, um die Bausarbeit zu zentralifieren und mit
mafcbinellen Ginricbtungen zu verleben.
Dem entgegen haben die ©münder Kaufleute, unter denen man in erfter
Cime eine folebe perfönlichkeit hätte Tuchen müffen, Heb lange Zeit einem ganz
verwerflichen, kleinlichen Syfteme hingegeben, die (Soldarbeiter auf eine ganz ge-
meine JUeife auszubeuten, um in diefer Bedrückung ihren Terdienft zu fueben.
die oben fchon dargelegt wurde, haben nach Uebernabme der Klaren die Kauf-
leutc vielfeitig bei der Bezahlung die Münzen höher aufgerechnet, oder mit
minderwertigem (Seide die Rechnung beglichen.
Diefes ©ebabren jedoch hätte man überleben können, wenn nicht die Hus-
beutung noch auf eine weit gröbere 3rt bewerkftelligt worden wäre, -faft alle
der 6ngroskaufleute hielten neben ihrem Bändel noch Spezereiläden. CClenn
nun bei der Hblieferung der preis vereinbart war, fo waren die Hrbeiter ge-