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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 13.1910

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Gnirs, Anton: Forschungen in Pola
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Vulić, Nikola: Antike Denkmäler in Serbien
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https://doi.org/10.11588/diglit.45358#0342

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’97

N. Vulic, Antike Denkmäler in Serbien

letzten Zeile nach CO. Zur Inschrift bemerkt Groag:
„Ist die vorgeschlagene Ergänzung richtig, so haben wir
hier die Bauinschrift eines sehr angesehenen Römers
vor uns, nämlich des L. Calpurnius Piso Caesoninus,
Konsuls des Jahres 696 = 58 v. Chr., Prokonsuls von
Mazedonien von 697 bis 699 (57 bis 55 v. Chr), Zensors
im Jahre 704 = 50 v. Chr., der als heftiger Geg-
ner Ciceros und als Schwiegervater Caesars in der
Literatur oft begegnet (vgl. über ihn Münzer in Pauly-

198
ein zweitesmal auf der Bauinschrift (?) der Porta
Herculis. CIL V 54. Prosopographia p. 285 n. 241.
Außer dieser Inschrift lagen auf dem Clivus
unter dem antiken Schutt noch zwei bessere Archi-
tekturstücke.
1. Bruchstück eines Architravblockes mit Fries
aus einer Fassade mit Säulenstellungen (Fig. 102).
Material: Kalkstein. Soffitte und Fries tragen Ranken-
füllungen. Soffitte 0'39 m breit, Höhe des Werk-



102 und 103: Architrav und Gebälkstück (Untersicht) von dem hafenseitigen Kasteliierweg.

Wissowas Realenzyklopädie III 1387 p.; Hatzfeld,
Bull, de corr. hell. XXXIII 1909 p. 522 ff.). Das Ko-
gnomen Caesoninus, das seit seinem Urgroßvater, dem
Konsul des Jahres 606 = 148 v. Chr. dieser Linie
der Pisonen eigentümlich ist, begegnet sonst in den
inschriftlichen Erwähnungen des Mannes nicht, aber
wir besaßen bisher keine von ihm selbst gesetzte
Inschrift.“ L. Calpurnius Piso erscheint in Pola

Stückes o’6m, Breite der Fascien von oben nach unten
O’iO3m, OO9m, ΟΌ87111.
2. Bruchstück von einem Hauptgesims (Fig. 103).
Karniesförmige Rinnleiste, die Platte trägt Konsolen,
zwischen ihnen Kassetten mit hängenden Rosetten.
Die Konsolen sind OO9m breit, O-Iim tief, Abstand
derselben von einander O,l75m.
Pola, November 1910. ANTON GNIRS

Antike Denkmäler in Serbien.

Durch Unterstützung seitens der kgl. serbischen
Regierung und des k. k. österr. archäologischen
Institutes in Wien wurde mir in den Jahren 1907
bis 1910 eine wiederholte Bereisung Serbiens und
Altserbiens ermöglicht, deren wichtigste Ergebnisse
ich im Folgenden mitteile.
Moesia Superior.
1. Aquae (Praovo).
I. Grabplatte aus gutem weißen Sandstein, oben
abgebrochen; gr. H. j-iom, br. O‘94m. Das vertiefte,
allseits von einer Leiste umschlossene Inschriftfeld,
br. O’62m. In Praovo im Hofe des Stanko Kirkic

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2. Profilierte Ara aus \veichem Sandstein mit

ausgegraben; jetzt ebendaselbst.

erhaltenem rechten Akroter; gr. H. 0^37m, br. O’33nl,

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