Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 18.1915

DOI Heft:
Beiblatt
DOI Artikel:
Heberdey, Rudolf: Vorläufiger Bericht über die Grabungen in Ephesos 1913
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34106#0205

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8i

Vorläufiger Bericht über die Grabungen in Ephesos 1913

82

daß das volle Gebälk überhaupt nur mit einem
kurzen Stück auf die Langseiten Übergriff,
weiterhin bloß das Gesimse sich fortsetzte.
Eine 5*30 ^ weite, mit der
Verdachung bis knapp unter die
Decke der Vorhalle reichende Tür
führt in den etwas höher gele-
genen Hauptraum, dessen innere
Ausgestaltung durch die Verdop-
pelung der Wände und ihren
Nischenschmuck etwas an die
Bibliothek (vgl. Jahreshefte VIII
Beibl. 63) erinnert. Die äußeren
Längsmauern haben fast die dop-
pelte Dicke der Cellawand (2*40 ^),
sind aber nur an den Enden
massiv, während sie in der Mitte,
soweit sie noch aufrecht stehen,
die volle Stärke bloß in vier
innen Vorgesetzten Wandpfeilern
erreichen. Da sich im Inneren
zahlreiche Bogensteine aus leich-
tem Poros mit großem Krüm-
mungsradius gefunden haben,
muß man annehmen, daß das
Gebäude hinter der Vorhalle mit
einem Tonnengewölbe überdeckt
war.
Parallel zu den äußeren
Längsmauern verlaufen in 1*23^
Abstand zwei gleich dicke Quader-
mauern, in denen innen je sechs
viereckige Nischen ausgespart
sind, die 3"^ über dem Fußboden
ansetzen und in dem Erhal-
tenen trotz der beträchtlichen
Höhe im Westen noch keinen
Abschluß erreichen. Im Süden
biegen die Mauern rechtwinklig
um und verbreitern sich zu zwei
mächtigen, im Oberteil aus Bruch-
stein aufgemauerten Massivs, die
neben der Ecke noch je eine weitere Nische
enthalten und zwischen sich einen 7*22 ^
breiten, mit 6*13 Tiefe bis an die Südaußen-
mauer reichenden Raum freilassen, der vorne
durch eine niedrige Bruchsteinmauer ab-
geschlossen wird.
Hinter diesen Innenmauern entstehen so
schmale Gänge, die im Norden durch Türen

zugänglich waren, im Süden in steil nach oben,
vermutlich zu einem Ausgange nach der Straße
führende Treppen enden. Entlang den Innen-

30: Grundriß des Nymphaeums.
mauern läuft ein seichter, mit dünnen, far-
bigen Marmorplatten ausgekleideter Kanal, der
von beiden Nordenden gegen die Mitte der
Südseite Gefälle hat und sich dort zu einem
kleinen, etwas tieferen, viereckigen Becken er-
weitert.
Von der Innenarchitektur des 17*15 ^
breiten, 20*10 tiefen Mittelraumes sind nur
6


jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. XVIII Beiblatt.
 
Annotationen