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Adolf Hild
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und der als Schürraum oder Heizvorkammer
gedient haben mag. Außer der Feststellung
des Mauerendes konnten infolge des hier über-
lagerten Fabrikneubaues keine weiteren Unter-
suchungen vorgenommen werden. Da die Ofen-
anlage in späterer Zeit dem Erdboden gleich-
gemacht wurde, waren von den Umfassungs-
mauern des Einsatzraumes nur ungleiche Reste
vorhanden. Diese Wandungen waren aus der
Länge nach halbierten Falz- oder Leistenziegeln
mit Lehmzwischenlagen gemauert.
Die seeseits gelegene Wand war durch
einen Beschickungsgang von 0*94*" Breite unter-
brochen, und in der Westecke dieser Wand-
seite sowie inmitten der Nordostwand waren
Abzugskanäle angebracht. Vom
ersteren Abzugskanal war noch
die Bedeckung in drei überein-
andergreifenden Hohlziegeln vor-
handen.
Die den Brenn- oder Ein-
satzraum bildenden Mauern hat-
ten eine durchschnittliche Stärke
von 0*30 ^ und wurden nach
außen durch eine aus Lehm und
Ziegelabfällen bestehende Isolier-
schichte von 0*75^ Breite um-
fangen, die wieder von einer
0*40dicken Mauer aus Sand-
und Rollsteinen umschlossen war.
Der Bau scheint einst see-
seitig der Gefahr des Abrut-
schens ausgesetzt gewesen zu
sein, denn auf dieser Seite war
ein mächtiges Widerlager ange-
bracht, das bei treppenförmiger
Bauart in den Grundlagen große
behauene und mit Zapfenlöchern
versehene Werkstücke vierecki-
ger Sandsteine aufwies. An drei
Seiten (die vierte konnte des
Neubaues halber nicht untersucht
werden) der Umfassungsmauer
konnten außerhalb derselben —
an einer auch innerhalb — Holz-
pfostenlöcher von 0*15 Weite
festgestellt werden, welche zeigen,
daß die ganze Ofenanlage zum
Schutze gegen die Witterung
überdacht war.
In den schmalen Seiten-
wänden des Beschickungsganges,
die aus 0*16^ breiten, 0*44 lan-
gen und 0*06 m starken Ziegeln
gebildet waren, fanden sich mehrfach solche
Backsteinformen, die einen sohlenförmigen
Stempel tragen, dessen Bild aus dem Namen
CARtNVS zwischen zwei Protomen besteht.
Nächst dieser Stelle fand sich außerdem das
Bruchstück eines Falzziegels mit dem näm-
lichen Stempel sowie ein anderes Falzziegel-
Adolf Hild
52
und der als Schürraum oder Heizvorkammer
gedient haben mag. Außer der Feststellung
des Mauerendes konnten infolge des hier über-
lagerten Fabrikneubaues keine weiteren Unter-
suchungen vorgenommen werden. Da die Ofen-
anlage in späterer Zeit dem Erdboden gleich-
gemacht wurde, waren von den Umfassungs-
mauern des Einsatzraumes nur ungleiche Reste
vorhanden. Diese Wandungen waren aus der
Länge nach halbierten Falz- oder Leistenziegeln
mit Lehmzwischenlagen gemauert.
Die seeseits gelegene Wand war durch
einen Beschickungsgang von 0*94*" Breite unter-
brochen, und in der Westecke dieser Wand-
seite sowie inmitten der Nordostwand waren
Abzugskanäle angebracht. Vom
ersteren Abzugskanal war noch
die Bedeckung in drei überein-
andergreifenden Hohlziegeln vor-
handen.
Die den Brenn- oder Ein-
satzraum bildenden Mauern hat-
ten eine durchschnittliche Stärke
von 0*30 ^ und wurden nach
außen durch eine aus Lehm und
Ziegelabfällen bestehende Isolier-
schichte von 0*75^ Breite um-
fangen, die wieder von einer
0*40dicken Mauer aus Sand-
und Rollsteinen umschlossen war.
Der Bau scheint einst see-
seitig der Gefahr des Abrut-
schens ausgesetzt gewesen zu
sein, denn auf dieser Seite war
ein mächtiges Widerlager ange-
bracht, das bei treppenförmiger
Bauart in den Grundlagen große
behauene und mit Zapfenlöchern
versehene Werkstücke vierecki-
ger Sandsteine aufwies. An drei
Seiten (die vierte konnte des
Neubaues halber nicht untersucht
werden) der Umfassungsmauer
konnten außerhalb derselben —
an einer auch innerhalb — Holz-
pfostenlöcher von 0*15 Weite
festgestellt werden, welche zeigen,
daß die ganze Ofenanlage zum
Schutze gegen die Witterung
überdacht war.
In den schmalen Seiten-
wänden des Beschickungsganges,
die aus 0*16^ breiten, 0*44 lan-
gen und 0*06 m starken Ziegeln
gebildet waren, fanden sich mehrfach solche
Backsteinformen, die einen sohlenförmigen
Stempel tragen, dessen Bild aus dem Namen
CARtNVS zwischen zwei Protomen besteht.
Nächst dieser Stelle fand sich außerdem das
Bruchstück eines Falzziegels mit dem näm-
lichen Stempel sowie ein anderes Falzziegel-