Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Panofsky, Erwin; Saxl, Fritz
Dürers "Melencolia I": eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung — Teubner, 1923

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31125#0123
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
102

III. Anhang

nachdem sie kalt oder warm ist.
Ist sie nämlich über das rechte Maß
kalt, ruft sie grundlose Depressio-
nen hervor. Darum zeigen sich auch
die Angstzustände meist bei jünge-
renLeuten und auch manchmalbei
älteren. Viele aber bringen sich
auch nach übermäßigem Trinken
um. Einige von den Melancholikern
verfallen infolge des Trinkens in
Depression. Die Wärme des Wei-
nes löscht nämlich die natürliche
Wärme. Das Warme aber in der
Gegend des Körpers, wo wir den-
ken und hoffen, macht uns heiter,
darum sind auch alle Menschen be-
reit, bis zur Trunkenheit zu trinken,
weil sie alle der Wein mit schönen
Hoffnungen erfüllt, gleich wie die
Jugend die Knaben, denn das Alter
ist Hoffnungen schwer zugänglich,
die Jugend aber zu Hoffnung gern
bereit. Einige werden aber auch
während des Trinkens von Depres-
sionen erg'riffen; aus dem glei-
chen Grunde, aus welchem einige
nach dem Trinken davon erg'rif-
fen werden. Denn die Leute, bei
denen Depressionen infolge davon
auftreten, daß das Warme allmäh-
lich erlischt, die wollen sich eher1)
erhängen. Darum erhängen sich
auch die Jungen eher als die Alten.
Denn das Alter verzehrt allmählich
das Warme, und der Zustand der
Alten ist der natürliche und das

Warme erlischt allmählich von
selbst. Diejenigen aber, bei denen
es ganz plötzlich erlischt, versuchen

ottujc av e'x}f ’FuHeuuc xe Kai 9epjiÖTr|-
toc. ipuxpoTepa pev yöp ouca tou Kai-
pou öucöupiac Tioiei aXÖTOuc' öiö ai
t ÜYXÖvai paXicTa toic veoic, eviOTe
öe Kai TrpecßuTepoic. TioXXoi öe Kai
(ueTa Tac ,ueöac öiacpBeipouciv eauTOuc,
evioi öe tü)v jueXaTXoXiKÜJV eic tujv
ttotujv ö0u|uujc öiötouciv cßevvuci TÖp
fl TOU OIVOU OepjUÖTTIC Tijv CpUClKTjV
0epjuÖTr]Ta. tö öe 0ep)uöv tö Trepi töv
töttov w cppovou|uev Kai eXTrülo)uev
rroiei euOujuouc' Kai öia touto Trpöc
tö TTiveiv eic peOriv TravTec e'xouci
UpO0U(UUJC, OTl TTÖVTa.C ö oivoc 0 TTO-
Xuc eueXTnöac Troiei, KaOÖTrep r\ veö-
Trjc touc Traiöac' tö pev T«p ThP«c
öuceXiri öctiv, r\ öe veÖTi]C cXttiöoc
TrXripilc. eici öe Tivec öXitoi ouc tti-
vovtoc öucOupiai Xapßavouci, öia Ttjv
auTijv aiTiav öü rjv Kai (uctö touc
ttötouc eviouc. öcoic pev ouv papai-
vojuevou tou 0eppou ai a0ujuiai tivov-
Tai, juaXXov ÖTTÖTXOVTai. öiö Kai oi
veoi f| Kai oi TrpecßuTai fuaXXov1) öttöt-
XOVTar tö pev 'föp Thpoc fuapaivei
TÖ 06pjUÖV, TUJV öe TÖ TTÖ0OC CpUClKÖV
öv Kai auTÖ tö juapaivöjuevov 0ep|uöv.
öcoic öe cßevvujuevou, e5aicpvr|c oi

i) Nach dem Folgenden würde man hier gerade das Gegenteil erwarten, also
fjTTOv statt f.iä\\ov.
 
Annotationen