schwatzsüchtig die wirklichen oder vermeintlichen Mängel
Aller, fauch seiner Collegen und Vorgesetzten, rücksichtslos
beredete, ohne seine Gedanken irgendwie zu prüfen, feine
Einfälle zu überlegen und ohne es dabei mit der Wahr-
heit immer ernst zu nehmen. Und diese Plaudersucht brachte
ihn um Amt und Rang. Sie verstieß auch gegen Gerech-
tigkeit und'Nächstenliebe, ebenso als gegen die vernünftige,
pflichtmäßige Rücksicht, die er als Vater und Garte auf Weib
und Kind hätte nehmen sollen. Er wurde mit. einer kargen
Pension ungnädig verabschiedet, und den nöthigen Erwerb
mußte er sich nun anderweitig unter viel größerer Mühe
als bisher erringen.
Geschehenes konnte nun freilich nicht mehr ungeschehen
gemacht werden. Er sah indeß seinen Fehler ein, ward in
Zukunft ernst und bedächtig und zog aus seinen schlimmen
Erfahrungen die richtigen Schlüsse für die Erziehung seiner
herangewachsenen Kinder. Seine Frau hatte ihn ehedem
oft auf seinen „Sprechfehler" und die eventuellen schlimmen
Folgen aufmerksam gemacht. Doch „wer nicht hört» muß
fühlen." Jetzt aber war sie so tactvoll und edelsinnig,
ihrem Gatten, der ihr nun beipflichtete, niemals ei en nach-
träglichen Vorwurf zu machen, auch wußte sie umsichtig die
Achtung und Liebe der Kinder bezüglich des Vaters und
dessen Autorität zu wahren. Sie war das Muster einer
christlichen Frau und Mutter.
Die Folgen der geänderten Denkart des Vaters und
des trefflichen Einflusses der Mutter gaben sich denn auch
in den besten Erziehungsresultaten kund. Der eine Sohn,
der oben erwähnte Postmeister in N., erfreute sich nicht nur
der gesicherten und einträglichen Vertrauensstellung, sondern
auch eines blühenden Hauswesens u. beglückenden Familien-
lebens. Einige seiner praktischen Erziehungsgrundsätze und
deren gute Folgen sind es Werth, für die weiten Kreise un-
serer Leser hier zur Würdigung empfehlend mitgetheilt zu
werden. Der Schaden des Vaters und dessen Mahnungen
machten es ihm zur Richtschnur, stets erst zu denken, und
dann zu reden. Unnöthiges, leichtfertiges und liebloses
Plaudern über die Fehler Anderer blieb ihm u. seinen Kin-
dern fern. Das Gebot der Nächstenliebe und die Ankün-
digung im Evangelium, daß man über jedes unnütze Wort
einst werde Rechenschaft geben müssen, wurde praktisch vor
Allem durch Vermeidung der Zungensünden beobachtet. Vor-
laute, kecke Aeußerungen der Kinder kamen in seinem Hause
einfach nicht vor. Daneben wurde ein wachsames Verant
wortlichkeitsgefühl in den kleinen bezüglich ihres gesammten
Thun und Lassen vom zartesten Alter an geweckt. Aus
gleichem Grunde gab es dort auch kein zornmüthiges Fluchen
und Schelten, und auch Lügen und Heuchelei blieben aus-
geschlossen. Noch eins sei hier bemerkt. Die gewohnte Be-
dachtsamkeit führte dahin, nicht immer und unangebracht
Alles zu sagen, wovon man nicht wirklich überzeugt ist. Bei
dieser Denkweise prüften die Kinder des Postmeisters auch
die hohlen, großsprecherischen Schlagworte des antikirchlichen,
liberalen Zeitgeistes und unterschieden so auch bezüglich des
öffentlichen Lebens Spreu vom Weizen und bloße Phrasen
von reaer Wirklichkeit und Wahrheit. 'Wegen solch' wohl-
thätiger Folgen wird sich das Mahnwort „Erst denke, dann
rede!" nachdrücklichst für Alle und Jedermann empfehlen.
Schwerster Kampf.
Sieh im offnen Kampfe hier,
Streite mit dem Willen ich;
Ich bekämpfe selber mich;
Gott beschütze mich vor mir!
Diesen Feind, vor dem ich zage,
Kann unmöglich ich besteh'»,
Ihm noch weniger entgeh'n.
Da ich ihn im Herzen trage;
Doch mir welkt der Ehre Zier,
Werde jetzt ich mich ergeben.
Mit dem Tode kämpft das Leben:
Gott beschütze mich vor mir!
Die Vernunft ist's die mich leitet,
Mit mir kämpft: doch ohne Glück
Kehre sie doch stehts zurück,
Da sie Wunden nur erstreiket.
Jede Hoffnung schwindet hier.
Daß mir Jemand Hilfe bringt
Bin ja ich's mit dem ich ringe:
Gott beschütze mich vor mir!
>llt«
Mei
Aar
! de,
Ao,
(Eine Episode aus dem amerikanischen
In der österlichen Zeit soll aufgeräumt W»
Allem, was böse ist. Hierzu gehört falt
und Feindschaft. Durum hören wir folgende»
Beispiel. »ilt!
„Elender Kerl! Möchte ich dick eines
wo deine Zunge dir am Gaumen klebt und oü
verschmachtest, damit ich dann die Freude hwr
Glas Wasser, um daZ du mich anflehest, »i,
können!" So sprachzornglühend cin smeri'o ,
vallerie Offizier zu einem großen Infanteristen w <
Gefickte.
Em schrecklicher Wunsch, dessen Bedeutung
wer es schon erfahren hat, was der Durst
ist; denn im schrecklichen, amerikanischen Bürg^" N
er Tags zuvor eire Schlacht mitgemacht, in
s.uc-.ri Melcher -1lk..
Morgen nach dem Schlachttage sollte der - Th
tige Dep schr an einen anderen Truppe nthetl^' nilts-Aj
und es halte große Eile. Das eigene Pferd
gebrauchen, eS hinkte und wollte nicht mehr von
das arme Thier hatte eS schwer gehabt. Sw"
Offizier nun ein anderes bringen, das aber Una ü^F
wiserspiwstig war, so daß es mehrere
bis der Reiter im Sattel saß. Es bäumte
blieb bei jedem Hindernisse stehen und machte ne» „
kurz, es hatte alle Untugenden.
Half Alles nichts; ich mußte, erzählte ua!
mit meiner Depesche vorwärts. Bald war die »K
Wagen verstellt, bald begegnete mir Artillerie' ^er;
schien sich gegen mich verschworen zu haben. E
eine gewaltige Hitze. Wolken und Staub trockn
Gaumen aus; meine Feldflasche war leer,
So sprach Möglichen» ein smerikaw^^
izier zu einem großen Infanteristen w -
n schr- cklicher Wunsch, dessen Bedeutung
schon erfahren hat, was der Durst 1^-
n im schrecklichen, amerikanischen Bürgr"'W
letzten Rest der Kraft einsetzen mußre, in welcher
gar nicht mehr an sich denken konnte und durste-
Aller, fauch seiner Collegen und Vorgesetzten, rücksichtslos
beredete, ohne seine Gedanken irgendwie zu prüfen, feine
Einfälle zu überlegen und ohne es dabei mit der Wahr-
heit immer ernst zu nehmen. Und diese Plaudersucht brachte
ihn um Amt und Rang. Sie verstieß auch gegen Gerech-
tigkeit und'Nächstenliebe, ebenso als gegen die vernünftige,
pflichtmäßige Rücksicht, die er als Vater und Garte auf Weib
und Kind hätte nehmen sollen. Er wurde mit. einer kargen
Pension ungnädig verabschiedet, und den nöthigen Erwerb
mußte er sich nun anderweitig unter viel größerer Mühe
als bisher erringen.
Geschehenes konnte nun freilich nicht mehr ungeschehen
gemacht werden. Er sah indeß seinen Fehler ein, ward in
Zukunft ernst und bedächtig und zog aus seinen schlimmen
Erfahrungen die richtigen Schlüsse für die Erziehung seiner
herangewachsenen Kinder. Seine Frau hatte ihn ehedem
oft auf seinen „Sprechfehler" und die eventuellen schlimmen
Folgen aufmerksam gemacht. Doch „wer nicht hört» muß
fühlen." Jetzt aber war sie so tactvoll und edelsinnig,
ihrem Gatten, der ihr nun beipflichtete, niemals ei en nach-
träglichen Vorwurf zu machen, auch wußte sie umsichtig die
Achtung und Liebe der Kinder bezüglich des Vaters und
dessen Autorität zu wahren. Sie war das Muster einer
christlichen Frau und Mutter.
Die Folgen der geänderten Denkart des Vaters und
des trefflichen Einflusses der Mutter gaben sich denn auch
in den besten Erziehungsresultaten kund. Der eine Sohn,
der oben erwähnte Postmeister in N., erfreute sich nicht nur
der gesicherten und einträglichen Vertrauensstellung, sondern
auch eines blühenden Hauswesens u. beglückenden Familien-
lebens. Einige seiner praktischen Erziehungsgrundsätze und
deren gute Folgen sind es Werth, für die weiten Kreise un-
serer Leser hier zur Würdigung empfehlend mitgetheilt zu
werden. Der Schaden des Vaters und dessen Mahnungen
machten es ihm zur Richtschnur, stets erst zu denken, und
dann zu reden. Unnöthiges, leichtfertiges und liebloses
Plaudern über die Fehler Anderer blieb ihm u. seinen Kin-
dern fern. Das Gebot der Nächstenliebe und die Ankün-
digung im Evangelium, daß man über jedes unnütze Wort
einst werde Rechenschaft geben müssen, wurde praktisch vor
Allem durch Vermeidung der Zungensünden beobachtet. Vor-
laute, kecke Aeußerungen der Kinder kamen in seinem Hause
einfach nicht vor. Daneben wurde ein wachsames Verant
wortlichkeitsgefühl in den kleinen bezüglich ihres gesammten
Thun und Lassen vom zartesten Alter an geweckt. Aus
gleichem Grunde gab es dort auch kein zornmüthiges Fluchen
und Schelten, und auch Lügen und Heuchelei blieben aus-
geschlossen. Noch eins sei hier bemerkt. Die gewohnte Be-
dachtsamkeit führte dahin, nicht immer und unangebracht
Alles zu sagen, wovon man nicht wirklich überzeugt ist. Bei
dieser Denkweise prüften die Kinder des Postmeisters auch
die hohlen, großsprecherischen Schlagworte des antikirchlichen,
liberalen Zeitgeistes und unterschieden so auch bezüglich des
öffentlichen Lebens Spreu vom Weizen und bloße Phrasen
von reaer Wirklichkeit und Wahrheit. 'Wegen solch' wohl-
thätiger Folgen wird sich das Mahnwort „Erst denke, dann
rede!" nachdrücklichst für Alle und Jedermann empfehlen.
Schwerster Kampf.
Sieh im offnen Kampfe hier,
Streite mit dem Willen ich;
Ich bekämpfe selber mich;
Gott beschütze mich vor mir!
Diesen Feind, vor dem ich zage,
Kann unmöglich ich besteh'»,
Ihm noch weniger entgeh'n.
Da ich ihn im Herzen trage;
Doch mir welkt der Ehre Zier,
Werde jetzt ich mich ergeben.
Mit dem Tode kämpft das Leben:
Gott beschütze mich vor mir!
Die Vernunft ist's die mich leitet,
Mit mir kämpft: doch ohne Glück
Kehre sie doch stehts zurück,
Da sie Wunden nur erstreiket.
Jede Hoffnung schwindet hier.
Daß mir Jemand Hilfe bringt
Bin ja ich's mit dem ich ringe:
Gott beschütze mich vor mir!
>llt«
Mei
Aar
! de,
Ao,
(Eine Episode aus dem amerikanischen
In der österlichen Zeit soll aufgeräumt W»
Allem, was böse ist. Hierzu gehört falt
und Feindschaft. Durum hören wir folgende»
Beispiel. »ilt!
„Elender Kerl! Möchte ich dick eines
wo deine Zunge dir am Gaumen klebt und oü
verschmachtest, damit ich dann die Freude hwr
Glas Wasser, um daZ du mich anflehest, »i,
können!" So sprachzornglühend cin smeri'o ,
vallerie Offizier zu einem großen Infanteristen w <
Gefickte.
Em schrecklicher Wunsch, dessen Bedeutung
wer es schon erfahren hat, was der Durst
ist; denn im schrecklichen, amerikanischen Bürg^" N
er Tags zuvor eire Schlacht mitgemacht, in
s.uc-.ri Melcher -1lk..
Morgen nach dem Schlachttage sollte der - Th
tige Dep schr an einen anderen Truppe nthetl^' nilts-Aj
und es halte große Eile. Das eigene Pferd
gebrauchen, eS hinkte und wollte nicht mehr von
das arme Thier hatte eS schwer gehabt. Sw"
Offizier nun ein anderes bringen, das aber Una ü^F
wiserspiwstig war, so daß es mehrere
bis der Reiter im Sattel saß. Es bäumte
blieb bei jedem Hindernisse stehen und machte ne» „
kurz, es hatte alle Untugenden.
Half Alles nichts; ich mußte, erzählte ua!
mit meiner Depesche vorwärts. Bald war die »K
Wagen verstellt, bald begegnete mir Artillerie' ^er;
schien sich gegen mich verschworen zu haben. E
eine gewaltige Hitze. Wolken und Staub trockn
Gaumen aus; meine Feldflasche war leer,
So sprach Möglichen» ein smerikaw^^
izier zu einem großen Infanteristen w -
n schr- cklicher Wunsch, dessen Bedeutung
schon erfahren hat, was der Durst 1^-
n im schrecklichen, amerikanischen Bürgr"'W
letzten Rest der Kraft einsetzen mußre, in welcher
gar nicht mehr an sich denken konnte und durste-