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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 5.1888

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Nr. 7 (1. Juli 1888)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29790#0049
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für heimatliche

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Nr. 7.

Kaiserslautern, l. Juli.

1888.

Inhalt: pfälzische Gedächtnistage für den Monat Pult. — Zum Tode Kaiser Zriedrich's, Gedicht von Z. Schreyer. — Ut mine Gefangentid, von
^>ugo Meise. — Die Denkmale über Zürstengrüftcn und Rittergräbern in der Pfalz, von pfr. Th. Gümbcl. — Archäologisches, von Dr. L INehlis.
— Lin Scherflein, von 8. — Aus dem Laien-Prediger, von T. Lebrccht-Schaller. — Dr. L. Mehlis: tsercynia, Zlrdennen, ^arz, von Dr. Veiper. —
2lllerlei. — Berichtigung. — Entgegnung, von Dr. Keiper.

Mä!;. Gedächtnistage kür den Monat Mir.
3. 1455. Fehdebrief Herzogs Ludwig I. von Zweibrücken an Kurf. Friedrich I. von der Pfalz. — 6. 575. gest. Goar, Glaubensprediger
an der nördlichen Grenze der Pfalz. — 11. 1674. Kurf. Karl Ludwig fordert den französischen Marschall Turenne zum Zweikampf. —
15. 1786. gest. I. H. Bachmann, Zweibrückifcher Geheimerat, Archivar und Schriftsteller. — 19. 1489. gest. Herzog Ludwig I. von
Zweibrücken. — 25. 1542 Kurf. Ludwig V. gibt den Söhnen Franzens von Sickingen dessen Herrschaften zurück. — 30. 1616. gest.
M. P. Beuther, Generalsuperintendent in Zweibrücken.



s klagt der herbste Schmerz im ganzen deutschen Reiche —
Wie ist doch auch sein hoffnungsvoller Kranz entlaubt!
Dahin die Krone und des Reiches schönste Eiche:
Ja — abermals gefallen mit des Kaisers Haupt!

Des vielgeliebten Kaisers Auge ist gebrochen. —
Dahin die Hoffnung aller — Deutschlands stolze Zier,
Sein edles Fürstenherz hat ausgehört zu pochen,
Erlösung ist ihm dorten, die er wünschte hier!

Denn ach! nun mußte doch in finstern Todesschatten
Des edlen Herrschers Lebens-Mittag übergeh'n;
Die Thränen hielten nicht den Vater und den Gatten
Und nicht den Kaiser seines Volkes heißes Fleh'n.

Den härtsten aller Kämpfe hat er durchgerungen:
Ergebung gegen einen Feind, den nichts besiegt,
Ja ohne „Klag im Leiden" ist es ihm gelungen,
Und selig, wer geduldig so im Schmerz erliegt!

So hold und hehr wie eines Maies Sonnenstrahlen,
So rein und gut, wie Lilien, im Thau verjüngt,
War Kaiser Friedrichs Leben, welches ganz zu malen
Nur solchen Seelen, die ihm gleichen, recht gelingt.
Und wer von allen Völkern könnte sein vergessen?
Wer möcht' ihm nicht die Thränen der Empfindung weihn?
Ach, alle Welt muß zwischen seiner Gruft Cypressen
Und wird auch der Erinnerung heilge Blüte streu'n.
Rexingen im Elsaß, 15. Juni 1888.

So gingst Du, stiller Dulder, ein zum ew'gen Frieden,
Und zur Erlösung Deine edle Seel' entschlief,
Getragen bist Du aus dem Jammerthal hienieden,
Da Dich des Himmels Friedensengel zu sich rief.
So ruhe sanft, o Kaiser! Selig sei Dein Schlummer!
Dem Reich und seinem trauernd Volke starbst Du nicht.
Schlaf' wohl, mein Kaiser! denn befreit von Not und Kummer
Ruhst selig und verkläret Du in höchstem Licht! -—
I. Schreyer.
 
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