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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 5.1888

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Nr. 4 (1. April 1888)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29790#0025
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Abdruck ans dem Inhalt des „Museums" ist,
wenn nicht ausdrücklich untersagt, nur unter genauer
Angabe der Quelle und des Antors gestattet,


Drg-m de» Berem» Mischer Schriftsteller.»
WoncrLs schürft







9tr.

Kaiserslautern, l. April.

1888.

Inhalt: Pfalz. Gedächtnistage für den Monat Aprck. — Die schone Kellnerin, Gedicht von p>. I. — Der Zugelaufene, eure Erzählung aus Kan-
sas" alten Tagen, von I. N). Steele. — Die Denkmale über Sürsteugcüften und Rcttergräbecn in der Pfalz, von pfr. Tch- Güinbel. — Bemerkungen
zur „Geschichte der Stadt Edenkoben in der Pfalz", von Dr. Keipcr. — Die lseimat, Gedicht von Alb. Schott — Die unschuldigen Schlachtopfer, von
K. M., Weißenburg. — Zur Landschrift lUanesse, von Dr. L. Mehlis. — Litteratur. — 2lllerlei. — Briefkasten. —

Pfalz. Gedächtnistage für den Monat April.
1. 1794. Eulogius Schneider wird guillotiniert. — 5. 1606 geb. Herzog Friedrich von Pfalz-Zweibrücken. — 10. 1502. geb. Kurf.
Otto Heinrich. — 16. 675. König Dagobert gründet das Benediktinerklsster Blidenseld (Klingenmünster). — 18. 1875. Allerhöchste
Nichtgenehmigung des Landrats-Antrages für weltliche Dfftriktsschulinspektoren. — 24. 1580. Pfalz, Worms und Nassau gestatten den
Frankenthaler Kolonisten die Grabung eines Kanals. — 27. 1510. Bischof Philipp von Speier erhält vom Kaiser Maximilian 1. die Be-
fugnis, alle Unehlichen, welche ohne rechtmäßigen Erben oder letztwillige Verfügung sterben, zu beerben. — 30. 1797. gest. Ernst Tilemann,
genannt Schenk. —

Die schöne
komm, rück' deinen Stuhl zu meinem Sitze
Scharr' mir iu's Auge, junges, schönes Weib,
Und fürchte nicht der wilden Jugend H:tze,
Mir bist dir mehr als Zeitvertreib.
Wohl lieb' ich dich, well du so rasch geschäftig,
Nie eine Pflicht, nie einen Gast vergißt;
Wohl lieb' ich dich, weil du so jugendkräftig,
Uird doch so still und sittsam bist.
Und hör', sie gießen Gift in deine Ohren,
Sie gießen Feuer in dein frisches Blut;
Du bist verkauft, verraten und verloren,
Und bist so fromm und bist so gut;
Es kommt die Zeit, wo diese reine Stirne
Verworfnen Pöbels schmutzige Lippe küßt —,
Wohl lieb' ich dich, du arme, fromme Dirne,
Weil du so jung verloren bist!

ellnerin.
O koste noch von ewigen Gefühlen,
Bis du die heil'ge Liebe ganz verlernst,
Und wenn wir sinnig, wie die Kinder spielen,
Das ist des Lebens tiefster Ernst.
Vielleicht mag deiner sich ein Gott erbarmen,
Sieht er dein Herz von Frühlingslust gerührt,
Daß er dich faß' mit starken Retterarmen,
Und dich zu sicherm Lenze führt.
Siehst du, es nicken in dein Kämmerlein
Mit grünen Häuptern, fromme Bäume,
Zum offnen Fenster schweben dir herein
Viel schöne, keusche Frühlingsträume,
Traumgeister summen: „Bleibe, bleibe rein,
Die Welt ist schön, es blüht der Lenz den Reinen,
O möge Sünde nie dein Herz entweih'»,
O, mögst du nie der Reue Thränen weinen! —"
H. Z.
 
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