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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 6.1889

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Nr. 9 (1. September 1889)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29791#0065
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Das „Pfalz. Museum" erscheint monatlich einmal.
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Haus geliefert Mk. 1,10, Briefe u. Gelder franco.
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(Organ des Vereins pfälzischer Schriftsteller.)

Monatsschrift

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Anzeigen die viergespaltene Zeile 10 Psg. — Der
Abdruck aus dem Inhalt des „Museums" ist,
wenn nicht ausdrücklich untersagt, nur unter genauer
Angabe der Quelle und des Autors gestattet.

sür Hemalliche ^itteratur snö Drmjsi Geschichte tmö


S.

Kaiserslautern, l. September.

1889.

I nhalt: pfälz. Gedächtnistage für den Monat September. — Pfälzische Sagen, Gedicht v. Joh. Hüll. — Lene Wanderung im Reichslande, v. Dr. PH.
-ülp. - Reste alten Glaubens, alter Sitten und Sagen in der Pfalz, von Dr. Grünenwald. — Die Geiszlerbrüder, von Dr. I. Schloßstern. — Mißstände.
— Die große Landgräfin. — Allerlei. — Litteratur. —

Pfalz. Gedächlnislage für den II7onal äeplember.
2. 1795. Herzog Alexander von Zweibrücken wird in Jerusalem Ritter des hl. Grabes. — 6. 1722. geb. Herzog Christian IV. von
Pfalz-Zweibrücken. — 10. 1853. Vollendung der Ausmalung des Domes von Speier. — 15. 1603. gest. Ludwig von Dahn, der letzte
seines Geschlecktes im Mannesstamme. — 20. 1855. Pfr. Caselmann und Pf. Medicus treten aus dem Dienste der unirten, pfälzischen
Kirche. — 26. 1851. gelt. F. K. Bruckner aus Heuchelheim in Frankfurt. — 29. 1694. gest. Leopold Ludwig, Herzog von Veldenz
und Lauteiecken, der letzte seines Stammes.

säuische Hagen

Von Johannes Hüll.

XI. Ramöerg.

er alte Ritter von Ramberg
pflegt eine Mnnderblum
In seinem Garten treulich.
Zu aller Blumen Ruhm.
Sein Weib ist es, das Treue
Ihm hält zu jeder Srist,
Und nie, was einer Hausfrau
Geziemt, zum kleinsten vergißt.
vom Scharfencck, dem Schlosse,
Das drüben ragt hervor,
Kam oft der gute Gebieter
Nach Rambergs Burg empor.
Der hatte das Reich durchzogen,
Erfüllt von Thatendrang,
Und wußte vom wälschen Tante
Zu sagen nächtelang.


viel Märlein von Spaniens Srauen
Erzählt er so meisterhaft;
In Schlachten, Turnieren und Kämpfen
Zerbrach ihm der Speere Schaft.
Er flocht beim Klange der Harfe
Die Lieder als schönen Kranz,
Bis endlich zwei Augen blickten
Nach ihm mit feuchtem Glanz.
Ls waren die Augen der Burgfrau,
Die lauschte dem Minnesang.
In ihrem Herzen hob sich
Allmählich der Liebe Drang. —
Entflohen war der Winter,
Und Lenzluft weckte das Land;
Das Weib und den jungen Ritter
Umfing ein heimliches Band.

Erblüht die Blume der Treue
Auf waldigen Bergen dort?
Ist wohl der lauschige Garten
Jes Städters für sie der Grt?
Ist es vielleicht das Warmhaus
Der Großen, im Konrgsschloß?
Mag sie sich zeigen und finden
In des Armen Erdgeschoß? —
Auf Rambergs Altane schäkert,
Am ersten Lenzestag,
Die Burgfrau mit dem Gatten,
Der ihr am Herzen lag.
Sie deckt ihn mit weißen Linnen
So spielen die Kinder noch heut —
Und hat mit den rosigen Lippen
Ihm jeden Zweifel zerstreut.
 
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