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Nr. 3. Frederik Poulsen:

unsere Vase keinen sehr hohen Rang ein, wie z. B. ein
Vergleich mit einer verwandten Makronschale in München
zeigt (Abb. 30—31·*■).
VIII.
Rotfigurige Halsamphora.
(V. 29. Inv. Nr. 2698).
H. 0,485. Zerbrochen. Kleinigkeiten fehlen.
Abb. 32-36.
Am Hals und unter den Henkeln Palmetten; unter dem
Bilde Mäanderstreifen.
Vorderseite: ein junger Mann verlässt das Haus. Er
trägt Chiton und Chlaina, stützt die linke Hand auf einen
hohen Wanderstab (Abb. 32) und reicht mit der rechten
eine flache Schale einem jungen Mädchen in Chiton und
Himation hin, das die Kanne in der rechten haltend mit
der linken Hand gestikuliert (Abb. 34).
Die Rückseite zeigt den Abschied eines behelmten und
geharnischten Kriegers (Abb. 36). Das junge, diademge-
schmückte Mädchen vor ihm erhebt mit der rechten Hand
die Kanne, während die linke einen Speer schultert (Abb. 33).
Die Vase gehört schon dem frühklassischen oder streng-
schönen Stil an, und die Figuren auf beiden Seiten kehren
auf anderen Vasen wieder: der Krieger mit fast demselben
Harnisch und der Jüngling in derselben Tracht auf einem
Kelchkrater in Petrograd 2 und auf einer Amphora im Vati-
kan3; der Krieger allein steht auf einer Halsamphora im
Britischen Museum einer Nike gegenüber,4 der Jüngling
1 Nr. 2658. Hoppin II S. 101 nr. 72. Beazley: Attische Vasenmaler
S. 219 nr. 122. Ich verdanke Herrn Sieveking die beiden Photographien.
2 Compte-rendu de Ja Comm. imper. 1874 Tat. 5—-6.
3 Museo Gregoriano II. Taf. 56, 2.
4 E. 174. Vgl. Beazley: Vases in America S. 151 fig. 91.
 
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