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Nr. 3. Frederik Poulsen:
solche Gabeln aus poliertem Erz für den salomonischen
Tempel verfertigen lassen.
Die Form des Gerätes ist also offenbar orientalisch, und
die Zahl der Zinken war ursprünglich auf drei beschränkt.
Die ältesten auf etruskischem Boden gefundenen, noch
dem 7 ten Jahrh. angehörigen haben im ganzen nur fünf
Zinken.1 Dann entwickelt sich das Gerät, vielleicht beim
Opfergebrauch, und weist 5, 6 oder 7 Zinken um den grossen,
1 oder 2 an dem senkrechten kleinen Streifen auf.2 Dass
solche Geräte, mit Werg oder anderem brennbaren Stoff
zwischen den Zinken, auch gegebenen Falles zur Beleuch-
tung dienen konnten, hat Astrid Wentzel erwiesen, aber
daraus mit Unrecht den allgemeinen Schluss gezogen, dass
die entwickelteren Stücke nur als Fackeln, nicht als Fleisch-
gabeln verwendet wurden. Das heisst meines Erachtens
einem einzigen Beispiel, einem Bild auf einem etruskischen
Spiegel allzu viel Bedeutung beizulegen.3
Etruskische Terrakotten.
Nicht in den Gräbern, sondern an verschiedenen Stellen
der Stadt wurden einige Terrakotten gefunden, von denen
wir die vier interessantesten abbilden und besprechen.
1 A. Minto: Marsiliana d’Albegna (Firenze 1921) S. 53, 276 und Taf.
XLII. Montelius: Vorklassische Chronologie Italiens Taf. XLIII 5—6 und
S. 79.Helbig: Homerisches Epos2 S. 353. Helbigs Gleichsetzung mit Pempo-
bola hat sich als irrig erwiesen.
2 Furtwängler: Olympia IV S. 189 nr. 1197. Museo Gregoriano B I
Taf. 47. Babelon-Blanchet: Catalogue nr. 1496—1499. Auch im Grabe mit
dem schönen Helm von Todi (oben S. 31) wurde eine ζρεά/ρα gefunden;
Monum. dei Lincei XXIV 1918 S. 864 fig. 19. Gute, kurze Uebersicht in
Gisela Richter: Greek, Etruscan and Roman Bronzes S. 236 nr. 665.
3 Arch. Anz. 40, 1925 S. 282 f.
Nr. 3. Frederik Poulsen:
solche Gabeln aus poliertem Erz für den salomonischen
Tempel verfertigen lassen.
Die Form des Gerätes ist also offenbar orientalisch, und
die Zahl der Zinken war ursprünglich auf drei beschränkt.
Die ältesten auf etruskischem Boden gefundenen, noch
dem 7 ten Jahrh. angehörigen haben im ganzen nur fünf
Zinken.1 Dann entwickelt sich das Gerät, vielleicht beim
Opfergebrauch, und weist 5, 6 oder 7 Zinken um den grossen,
1 oder 2 an dem senkrechten kleinen Streifen auf.2 Dass
solche Geräte, mit Werg oder anderem brennbaren Stoff
zwischen den Zinken, auch gegebenen Falles zur Beleuch-
tung dienen konnten, hat Astrid Wentzel erwiesen, aber
daraus mit Unrecht den allgemeinen Schluss gezogen, dass
die entwickelteren Stücke nur als Fackeln, nicht als Fleisch-
gabeln verwendet wurden. Das heisst meines Erachtens
einem einzigen Beispiel, einem Bild auf einem etruskischen
Spiegel allzu viel Bedeutung beizulegen.3
Etruskische Terrakotten.
Nicht in den Gräbern, sondern an verschiedenen Stellen
der Stadt wurden einige Terrakotten gefunden, von denen
wir die vier interessantesten abbilden und besprechen.
1 A. Minto: Marsiliana d’Albegna (Firenze 1921) S. 53, 276 und Taf.
XLII. Montelius: Vorklassische Chronologie Italiens Taf. XLIII 5—6 und
S. 79.Helbig: Homerisches Epos2 S. 353. Helbigs Gleichsetzung mit Pempo-
bola hat sich als irrig erwiesen.
2 Furtwängler: Olympia IV S. 189 nr. 1197. Museo Gregoriano B I
Taf. 47. Babelon-Blanchet: Catalogue nr. 1496—1499. Auch im Grabe mit
dem schönen Helm von Todi (oben S. 31) wurde eine ζρεά/ρα gefunden;
Monum. dei Lincei XXIV 1918 S. 864 fig. 19. Gute, kurze Uebersicht in
Gisela Richter: Greek, Etruscan and Roman Bronzes S. 236 nr. 665.
3 Arch. Anz. 40, 1925 S. 282 f.