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Aus einer alten Etruskerstadt.

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1.
Kopflose männliche Figur.
(H. 215. Η. I. N. 445).
H. 0,77. Der Kopf, die Arme, das linke Knie, die Ferse
und die grosse Zehe am rechten Fusse fehlen.
Ahl). 85-86.
Der Altar, auf dem die Figur in Abb. 85 gestellt ist,
gehört nicht zur Figur. Es ist ein 47 cm. hoher, unruhig
profilierter Altar, offenbar für ein Votiv und trägt die In-
schrift: ( ) chas Arnth, vermutlich Velchas Arnth, einen
gewöhnlichen Familiennamen im alten Etrurien.1
Stellung und Gewandung der Figur ist archaisch; der
Mann ruht fest auf beiden Füssen, und die Falten des
schrägen Mantels zeigen die archaische Paryphe vorne und
hinten und archaische Zickzacklinien seitlich und auf dem
Rücken. Der Chiton hat einen hohen Saum am Halse und
ist rot bemalt, ebenso sind die Füsse rot, während die Fal-
ten der Gewänder von schwarzen Linien begleitet werden.
Aber alle Farben sind etwas verblasst.
Diese schöne, halblebensgrosse Figur wird künftig eine
ehrenvolle Stellung innerhalb der etruskischen Plastik ein-
nehmen. Die nächste Parallele ist eine 2 Fuss hohe Bronze-
statuette einer Adorantin im Britischen Museum, von der
ich durch das Entgegenkommen von Professor Amelung drei
Abbildungen nach Photographien des deutschen Instituts
in Rom geben darf (Abb. 87—89).2 Die Abweichungen in
der Gewandung gehen aus den Abbildungen hervor. An
den Füssen trägt die Londoner Statuette Schnabelschuhe.
Aber das glatte Anschmiegen des Gewandes, besonders im
1 Katalog H 272 (Η. I. N. 446).
2 Catalogue of bronzes of Brit. Mus. nr. 447. Photographie des Insti
tuts 3867—69.
 
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