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IV

sollen, besser entspricht als eine erschöpfende Biogra-
phie, und werde die Ereignisse meines äusseren Lebens
nur dann berühren, wenn sie auf jene Entwickelung
einen entscheidenden Einfluss ausgeübt haben.
Ich bin geboren in Dresden am 2. Februar 1839.
Meine Eltern waren der Professor Dr. Gustav Helbig,
Konrektor am altstädtischen Gymnasium, bekannt durch
seine Arbeiten über den dreissigjährigen Krieg, und
Emma, geborene von Müller. Da mein Vater die rich-
tige Ansicht hatte, dass die Bildung eines Knaben durch
die Anregung vielseitiger Interessen gefördert werde,
durfte ich mich den verschiedenartigsten Liebhabereien
hingeben. Ich sammelte Pflanzen, Mineralien, Verstei-
nerungen, für welche letzteren die in der Umgebung
von Dresden gelegenen Kalksteinbrüche reichliche Aus-
beute darboten. Die Thatsache, dass ich in der Mine-
ralogie einiger Maszen orientiert war, kam mir häufig
bei meinen späteren Studien zu Gute. Die ersten An-
regungen zur Archäologie erhielt ich durch den be-
kannten Kupferstecher Steinla, der eine schöne Samm-
lung antiker Münzen aus Italien nach Dresden mit-
gebracht hatte. Er zeigte mir jeden Sonntag Vormit-
tag eine Beihe dieser Münzen und erklärte mir deren
Typen. Hermann Hettner führte mich in die Mengs-
ische Sammlung der Gipsabgüsse und das Antiken-
kabinet ein. Nachdem ich am altstädtischen Gymna-
sium die Abiturientenprüfung bestanden, studierte ich
vom Michaelis 1856 bis Michaelis 1857 in Göttingen.
Mit inniger Dankbarkeit denke ich an den Unterricht
zurück, der mir dort durch Sauppe und Curtius zu
Theil wurde. Von Göttingen siedelte ich nach Bonn
über und trat hier in intimere Beziehungen zu Otto
 
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