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Jahn, Friedrich Ritschi und F. G. Weicker. Es bedarf
keiner besonderen Darlegung, um den mächtigen Ein-
fluss zu begreifen, den jene drei Meister auf meinen
Bildungsgang ausübten. Nachdem ich in Bonn am
17. Januar 1861 mit einer Dissertation »quaestiones
scaenicae« promoviert hatte, ging ich im folgenden
Jahre als Stipendiat des damals preussischen, gegen-
wärtig deutschen archäologischen Institutes nach Rom
und traf hier am 11. Oktober ein. Am 11. Oktober
des Jahres 1912 werde ich also, falls ich diesen Tag
erlebe, das fünfzigjährige Jubiläum meines römischen
Aufenthaltes feiern. Die beiden damaligen Instituts-
sekretäre, Wilhelm Henzen und Heinrich Brunn, nah-
men sich meiner in der aufopferndsten Weise an.
Unter Brunns Leitung betheiligte ich mich an der
Mitarbeit für die Annali. Ich begann mit der Erläu-
terung einer prachtvollen, attischen Amphora, die mit
bakchischen Szenen geschmückt war, und behandelte
hierauf verschiedene, namentlich etruskische Denk-
mäler. Im Jahre 1863 publizierte ich die soeben aus-
gegrabene cornetaner Tomba del citaredo und suchte
mich seitdem mit den Entdeckungen, die in der alten
Etruskerstadt erfolgten, auf dem Laufenden zu erhal-
ten, eine Thätigkeit, deren Resultate ich ungefähr
zwanzig Jahre später für die italische Abtheilung der
Kopenhagener Glyptothek verwerthete. Als Brunn im
Jahre 1865 nach München berufen worden war, wurde
ich an seiner Stelle zum zweiten Sekretär des Insti-
tutes ernannt. Im Jahre darauf heiratete ich die Prin-
zessin Nadejda Schakowskoy, eine Verbindung, die
für mich auch in wissenschaftlicher Hinsicht förder-
lich wurde. Ich trat dadurch in verwandtschaftliche
Beziehungen zu zwei Familien der römischen Gesell-
 
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