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Leonardo; Ludwig, Heinrich [Editor]
Das Buch von der Malerei: nach dem Codex Vaticanus 1270 — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 18: Wien: Braumüller, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.73085#0075

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ZWEITER THEIL.

Abschnitt I. Allgemeine Malerregeln.
a) Erste Uebungen, Ordnung, Gründlichkeit und Fleiss.
47. Was der Lehrbursche zu allererst lernen soll. Nr. 47.
Zuerst soll der Bursche Perspective lernen, ') darauf jeden
Dinges Maasse. Danach soll er nach guten Meisters Hand zeichnen,
um sich an gute Gliedmaassen zu gewöhnen, und dann nach der
Natur, um sich die Gründe des Erlernten zu bestätigen. Hierauf
soll er sich eine Zeit lang Werke von Hand verschiedener
Meister ansehen, und endlich sich gewöhnen, die Kunst praktisch
auszuüben.
48. Welche Art von Studium soll bei jungen Leuten Nr. 48.
sein.
Das Studium der jungen Leute, die wünschen, es in den
Wissenschaften zur Vervollkommnung zu bringen, welche alle
Figur der Naturwerke nachahmen, soll um die Zeichnung be-
müht sein, begleitet von denjenigen Schatten und Lichtern,
die sich für den Ort schicken, an dem solche Figuren auf-
gestellt sind.
63. Malerregeln. Nr. 49.
Der Maler soll zuerst die Hand gewöhnen, indem er Zeich-
nungen von guter Meister Hand copirt. Und hat er sich diese
Gewöhnung unter seines Lehrers Anleitung angeeignet, so soll
er sich nachher im Abzeichnen guter rund-erhabener Dinge
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