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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0088

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Domenico Fontana.

gezierte Kuppel, deren Form und Verhältniß man bewundert,
und die an jedem andern Orte, als zu Rom, eine verdiente
Celebrität erlangt haben würde. Ihr Grundriß bildet ein
Griechisches Kreuz. Ihr Aufriß besteht aus vier großen
Bogen, auf deren Zwickeln sich der mit vieler Pracht verzierte
Dom erhebt. Der nämliche Kardinal ließ zur nämlichen Zeit
ganz nahe bei dieser Kirche, durch Fontana einen sehr schönen
Palast aufführen, welcher seitdem unter dem Namen der Villa
Ve^roni bekannt.
Gregor XIII., welcher den Kardinal Montalto so große
Ausgaben machen sah und ihn deswegen für sehr reich hielt,
entzog ihm seine Pension. Der Papst befand sich im Irr-
thume, und die Unternehmungen, welche aus Mangel an
Fonds nicht fortgesetzt werden konnten, wurden sofort einge-
stellt. Vielleicht wären sie auch nie vollendet worden, wenn
nicht der Architekt, dem Kardinal aufrichtig ergeben, und voll
Ehrgeiz, seine Projekte auszuführen, eine Summe von tausend
römischen Skudi, die Frucht seiner Arbeiten und seiner Er-
sparniß, sich vom Hause hätte schicken lasten. Mit dieser sehr
mäßigen Summe fand er Mittel, dre Arbeiten der Kapelle
äel ?v6S6xio fortzusetzen. Diese Großmuth Fontana's war
die Quelle seines Glücks.
Kurze Zeit darauf wurde der Kardinal Montalto Sixtus V.
und Fontana Architekt des Papstes.
Die Kapelle ckel wurde gänzlich vollendet und
der erwähnte Palast erhielt in seinen Gebäuden und Gärten
eine Vollständigkeit, die ihn lange zu einem der merkwürdigsten
Paläste Roms machte. Das Hauptgebäude besteht in einer
sehr einfachen viereckigen Masse von drei Stockwerken, mit
Inbegriff des Erdgeschosses. Ein Vorbau dient dieser Masse
zur Frontifpice und stellt einen, aus drei Arkaden bestehenden
Portikus dar, welcher die Vorhalle des Eingangs bildet. Die
Pfeiler dieser Arkaden ziert eine dorische Säulenordnung. In
 
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