Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme: Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) (Darmstadt , Leipzig: Leske, 1831)

Jacques-Ange Gabriel,
geboren zu Paris um 1710, gestorben um 1782.

Aas architektonische Talent war in der Familie dieses Namens
erblich. Der Großvater desjenigen, dessen Geschichte wir hier
mittheilen, Jacqueö Gabriel, gestorben im Jahre 1686, war
Architekt des Königs. Er hatte das Schloß von Choisy ge-
baut und die Construktion der Pont-Noyal angefangen, welche
durch den Bruder Romano Giordano vollendet wurde. Sein
Sohn, ebenfalls Jacques Gabriel genannt, ftudirte die Ar-
chitektur in der Schule seines Verwandten Julius Hardouin
Mansart's. Er wurde in der Folge beauftragt, die Plane zu
den öffentlichen Plätzen von Nantes und Bordeaux, sowie zu
den Verschönerungen zu entwerfen, welche im letzten Jahr-
hundert in diesen Städten ausgeführt wurden. Zu Rennes
war er Urheber verschiedener öffentlicher Denkmäler. Der Saal
und die Kapelle der Stände von Dijon wurden nach seinen
Zeichnungen ausgeführt. Zu Paris wurde er zu großen Ar-
beiten von öffentlicher Nützlichkeit verwendet. Die Akademie
der Architektur nahm ihn in ihre Mitte auf. Er erhielt die
Stelle eines General-Inspektors der königlichen Gebäude,
Gärten, Künste und Manufakturen.
Jacques Ange Gabriel, Sohn des Vorhergehenden, geboren
zu Paris um 1710, folgte seinem Vater, von dem er erzo-
gen worden in den verschiedenen Stellen, die er bekleidet.
Er fand, wie man gesehen, in seiner Familie sowohl edle