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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0101

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Vincenzo Scamozzi,
geboren im Jahre 1552, gestorben im Jahre 1616.

28enn man den von Temanza über diesen berühmten Archi-
tekten gesammelten Nachrichten glauben darf, hatte derselbe zu
seinem ersten Lehrer Domenico Scamozzi, seinen Vater, welcher
in Vicenza, seiner Vaterstadt, als guter Baumeister bekannt,
zugleich als ein geschickter Ingenieur beauftragt war, die Plane
von Städten und Gegenden aufzunehmen, und sich durch diese
verschiedenen Hülfsmittel nicht nur eine ehrenvolle Existenz,
sondern auch einen Wohlstand erwarb, der es ihm möglich
machte, seiner Familie eine gute Erziehung zu geben. Dieß
genügt, um zu zeigen, warum der Sohn von Domenico
Scamozzi eine natürliche Neigung zu dem Studium der Ar-
chitektur empfand.
Aber das Land und die Zeit, wo und in welcher er gebo-
ren wurde, erklären nicht minder, wie er einer der größten
Architekten seines Jahrhunderts werden konnte. In seinem
Vaterlande wurde damals die Architektur ganz besonders geach-
tet. Es war dieß die Epoche, wo alle Reichen, alle Männer
in öffentlichen Würden sich durch einen allgemeinen Impuls
angetrieben fühlten, sich durch Wohnungen zu unterscheiden
die bei den Nachkommen noch von ihrem Geschmacke und
ihrer Liebe für die schönen Künste zeugten. Veneoig war der
Hauptort der Civilarchitektur geworden. San Micheli, San-
sovino und Palladio hatten, wenn man so sagen darf, die
 
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