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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0375

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G o n d o u i n,
geboren zu St, Ouen für Seine im Jahre 1737, gestorben zu Paris im Jahre 1818.

Jacques Gondouin wurde den 7. Juni 1737 zu St. Ouen
für Seine geboren. Seine erste Erziehung schien nicht geeig-
net, ihm die Laufbahn der Talente zu eröffnen. Sein Vater
war Anfangs bloßer Gärtner. Aber von dem, was man ge-
wöhnlich unter einem Solchen versteht, bis zum Obergärtner
eines königlichen Hauses ist eine große Stufenfolge; und bis
zu dieser Stelle hatte der Vater Gondouins sich emporge-
schwungen.
Diejenigen, welche die von ihm angelegten und verwalteten
schönen Gärten von Choisy-le-Roi gesehen oder von densel-
ben gehört haben und die Verhältnisse der Gartenkunst zur
Architektur kennen, werden sich nicht sehr erstaunen, daß der
berühmte Architekt der chirurgischen (jetzt medizinischen)
Schule in den Arbeiten seines Vaters Ideen schöpfen konnte,
welche geeignet waren, in ihm die Leidenschaft der Baukunst
zu erwecken.
Ludwig XV. hegte eine besondere Vorliebe für seinen Gärt-
ner von Choisy. Als ihm der Tod diesen entrissen, gewährte
es ihm den einzigen Trost seine Stelle einem seiner Söhne
zu geben, und den Andern, der aus entschiedener Neigung
sich dem Studium der Architektur gewidmet, unter seine be-
sondere Protektion zu nehmen. Unter solchen Auspizien fühlte
der junge Gondouin seinen Eifer und seine Kräfte sich ver-
 
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