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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0339

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Ldoovico Vanvitelli.
geboren zu Rom im Jahre 1700, gestorben im Jahre 1773.

Dieser Architekt, einer der ersten des achtzehnten Jahrhunderts
und Urheber gewiß des größten Gebäudes, welches in seinem
Jahrhundert aufgeführt worden, war zu Rom geboren. Sein
Vater Caspar van Vitel, zu Utrecht geboren, wurde in ge-
wisser Hinsicht Italiener, weil er sich in Italien niedergelassen.
Sein Name mußte demnach, wie es immer geschieht, die En-
dung der Sprache des Landes annehmen. In seinem neun-
zehnten Jahre kam er nach Rom, vervollkommnete sich in der
Landschafts- und Architektur-Malerei und übte sein Talent in
den vornehmsten Städten Italiens. Er ließ sich endlich zu
Rom nieder, wo er zum Bürger und zum Mitglied der Aka-
demie von St. Lukas ausgenommen wurde, und hinterließ
bei seinem Tode seinem Sohne als Haupterbschaft eine Über-
lieferung guter Doktrinen, schöner Beispiele und einen ehren-
vollen Ruf, welchen dieser zu erhalten suchen sollte.
Der junge Vanvitelli verkündigte sehr frühzeitig, daß er
denselben übertreffen werde. In einem Alter von sechs Jah-
ren führte er schon die Reißfeder und zeichnete nach der Na-
tur. Er war ein geschickter Maler und Meister in einem
Alter, wo man gewöhnlich erst anfängt, Schüler zu seyn.
Kaum zwanzig Jahre alt, malte er für den Kardinal Aqua-
viva in der St. Cäcilienkirche die Reliquienkapelle al Leeseo,
und das Bilvniß der Heiligen in Oel. Mehrere Werke dieser
 
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