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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0225

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Jakob van Campen,
geboren zu Hartem im Jahre gestorben im Jahre 1658.

^Lakob van Campen wurde zu Hartem im Schoose einer
sehr angesehenen Familie geboren und war Besitzer von Rambrock.
Er verlegte sich anfänglich, blos zu seinem Vergnügen auf die
Malerei. In den Künsten aber, wie in allen Dingen ver-
wandelt sich das, was Anfangs nur Geschmackssache ist, manch-
mal in Leidenschaft; und diese wird oft das Bedürfniß des
ganzen Lebens. Van Campen fühlte bald einen unwidersteh-
lichen Drang, sich in der Kunst, in welcher er sich nur erst
versucht, zu vervollkommnen und entschloß sich zu diesem Ende,
Holland zu verlassen, um sich nach Rom zu begeben. Man
erzählt (wenn anders diese Erzählung erwähnt zu werden ver-
dient), eine alte Wahrsagerin habe ihm bei seiner Abreise
verkündigt: daß er von Rom als Architekt zurückkehren, daß
indessen das Nathhaus von Amsterdam abbrennen und er ein
weit schöneres dafür aufbauen werde. Van Campen, fügt man
hinzu, habe über diese Vorhersagung nur gelacht. Gleichwohl
kam er aber als ein sehr geschickter Architekt von Rom zurück;
und da das Rathhaus von Amsterdam während seiner Abwesen-
heit wirklich abgebrannt, erhielt er den Auftrag, es wieder
aufzubauen, welches er mit eben so viel Talent, als Pracht
ausführte.
Das Rathhaus von Amsterdam ist ohne allen Vergleich
nicht nur das schönste Gebäude in ganz Holland, sondern auch
 
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