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Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme
Geschichte der berühmtesten Architekten und ihrer Werke: vom 11. bis Ende des 18. Jahrhunderts (Band 2) — Darmstadt, Leipzig: Leske, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.65665#0371

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Jacques Denis Antoine. 315
Der Untersatz der zweiten Fayade an der Straße Guene-
gaud ist wie der, der Hauptetage, mit Bossagen geziert. An
dem Mittlern Vorbau befinden sich vier Bildsäulen, welche
die vier Elemente darsiellen.
Der Haupthof von 110 Fuß in der Tiefe auf 92 in der
Breite ist mit einer Galerie umgeben. Der Saal der Druck-
werke verkündigt sich durch ein Periftyl von vier dorischen
Säulen. Das innere Gewölbe ruht- auf vier Säulen, denen
der Architekt den Styl oder Charakter der sogenannten toska-
nischen Ordnung geben wollte. Im Hintergründe dieses Saa-
les erhebt sich eine Bildsäule des Glücks.
Das mineralogische Kabinet, welches den mitlern Vorbau
in der ersten Etage einnimmt, ist mit zwanzig großen korin-
thischen Säulen geziert, die eine Tribüne tragen, welche in
der Höhe der zweiten Etage das ganze Lokal umgibt. Sie
ist mit Basreliefs und Arabesken geziert. Die Karnieße und
und die Thüren- und Fenstereinfassungen sind mit vergoldeten
Skulpturarbeiten bereichert, welche mit Geschmack und ohne
Verwirrung vertheilt sind. Ein ringsherum laufendes Täfel-
werk enthält Bänke für die Personen, welche den mineralogi-
schen Vorlesungen beiwohnen und bildet zugleich Schränke zur
Aufbewahrung der mineralogischen Sammlungen.
Gegen den Luxus und besonders gegen die glänzende Ver-
goldung dieses Innern hat sich einiger Tadel erhoben. Man
hat eingewendet, daß eine solche Anstalt mehr Ernst als Reich-
thum verlange, und vielleicht hätten Geschmack und Schicklichkeit
erfordert, daß ein Mineralienkabinet seine Verzierung der Natur
seiner geschickt angeordneten Materialien selbst verdanke, die als
die glänzendsten Naturerzeugnisse den hier überflüssigen Glanz
der Kunst auszuschließen scheinen.
Nichs gegründeter und richtiger als diese Betrachtungen.
Wenn es sich indessen um eine Untersuchung dieser Com-
position der Architektur und Verzierungen handelt, wird
 
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