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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 6.1885

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Nr. 3-4
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Wiedemann, Alfred: Die saitischen Monumente des Vatikans
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https://doi.org/10.11588/diglit.12264#0128
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118

Die saitischen Monumeette des Vatikans.

3. Zweiter, ganz âhnlicher Sarkophag mit auffallend tief eingeschnittenen Hieroglyphen,
welche genau denselben Text; wie der soeben besprocliene Sarg enthalten. Die Varianten,
welcbe dieser Text ergiebt, siiid die folgenden : Statt <=> steht_; statt | ! /www steht

A' stntt <==> M hoMoYnol vmv 88 ■ ctatt Pi

statt m beidemal nur M; statt fj nur Çj^<=>; endlich am Ende

des Textes statt o% h nur ^

Der Verstorbene, dem dieser Sarg angehorte, Mess § M--H 'dL7 f\ 1 ° |

^.^\>UU u j§ $J <<^)er Tempelvorsteher, der erste Festordner, der Allererste in

der koniglichen Gunst, der Priester der beiden Gottheiten (doch wohl Horus und Uaf) Necht-
Hor-heb, mit Beinamen Necht-Hor-mench-âb».

TJnter den Titeln ist auf den ersten Blick der eines \^ u- s. f. auffallend, doch erklârt
sich derselbe aus einer noch zu besprechenden Statue desselben Mannes, die uns zeigt, dass
das <=> hier nur aus graphischen Grïïnden liber der ganzen Gruppe steht und nur als Com-
plément zu nefer zu betrachten ist. Der ganze Ausdruck ist superlativisch zu fassen. Aehn-
liche Titulaturen als «eines Ersten in der koniglichen Gunst» finden sich auch sonst (z. B.
Lieblein, Dict. Nr. 267) und besonders bei zahlreichen weiblichen Titeln ans dem alten Reich
(z. B. Lieblein, Nr. 77, 838, 1170 u. s. f.). — Dass das Bild des Schakals zur Bezeichnung
eines Priesters, der im Sanctuarium zu functioniren batte, diente, wiesen zuerst Chabas {Mél. ■
égypt., IIP sér., II, p. 107) und E. de Rouge (Mém, de VAc. des Inscr., 25. 2, p. 302) nach.

B. Statuen.

1. Torso einer sehr schon gearbeiteteu stehenden Statue, auf deren Giirtel wir den
Namen des Konigs lesen, wâhrend sich auf dem Riicken die Titulatur desselben

Herrschers findet : ^^M^?°X^111MrôiUl%SfP"! «Der
Sonnenhorus, der die Wahrheit ergriff, der Herr beider Diadème, der Ordner Aegyptens,
der Goldhorus, der lieben liess die Gbtter, der Konig von Ober- und Unter-Aegypten Nec-
tanebus II».

Wir haben in dem Torso demnach den Rest einer Statue dièses letzten selbststandigen
Herrschers des Mlthales zu sehen. — Zwei weitere, von dem gleicheu Herrscher geweihte
Jlonumente befinden sich gleichfalls im Vatikan. Es sind dies zwei liegende Lowen, welche
einst die Diocletiansthermen schmïïckteii und deren Inschriften bereits von Kircher [Œdipus,
III, p. 463—4), freilich nickt besonders genau, publicirt worden sind. Dieselben sind auf beiden
fast identisch, sie begïnnen mit "r und laufen dann nach redits und links nm die Basis:

2. auch Y,) (attf 2- a«ch f Si) ^kf^ 1*1 ff

b- f MXU^m\(von &an feblt dies Alles auf2) &

(von an auf 2. fehlend) ^ (_jJ (j (j *u=~- (von <ww* an auf 2. fehlend)

Dièse Lowen waren der Inschrift zufolge dem Toth von Relui geweiht. Dièses Relui
ist wokl identisch mit der Stadt L ~Jj5^<^>j( ©> welche z. B. auf der Pianchi-Stèle

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