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To-ei den griechischen Dichtern, soweit es möglich ist, Schritt
für Schritt zu verfolgen und die Eigentümlichkeiten der ein-
zelnen Dichter darin festzustellen. Aus äusseren Gründen
war vorerst eine Beschränkung auf die Dichtung bis zum
Ende der alexandrinischen Periode, also bis zum Beginn der
Kaiserzeit, geboten. Und auch innerhalb dieser Grenzen wurde
von einer Betrachtung der Komiker zunächst abgesehen,
deren Stil sich mehr dem sermo pedestris nähert, und deren
Untersuchung daher weniger Ausbeute versprach. Freilich
wird das Urteil erschwert durch die trümmerhafte und zu-
fällige Erhaltung der Schriftwerke der Griechen; die wichtige
Zeit von Homer bis ins 5. Jahrhundert ist uns ja nur mangel-
haft bekannt, während sich bei den Römern die Poesie der
Blütezeit einigermassen stetig verfolgen lässt.
An Vorarbeiten giebt es nur sehr wenig von Belang.
Eine Schrift, die einen Dichter oder eine Gruppe von Dichtern
auf unsern Gegenstand hin konsequent und erschöpfend unter-
suchte, wie es für römische Dichter von Hansen (de Tibulli
tropis et figuris, Kiel 1881), Braumüller (Tropen und Figuren
in Virgils Äneis, Berl. 1877, 1882), Gebbing (de Valerii Ftacci
trop. et figuris, Marburg 1878) und Anderen geschehen ist,
ist mir nicht bekannt. Von den vielen Schriften über Tropen
geht keine auf unseren Gegenstand näher ein. Auch Peez,
die Tropen der Tragiker, im 3. Band der Berliner Studien,
1886, giebt keine vollständigen Zusammenstellungen, sondern
will —- wenn ich ihn recht verstehe — Typen der einzelnen
Arten und Unterarten der Tropen geben, die natürlich nach
subjektivem Geschmack gewählt sind. Sein Hauptzweck ist,
das Verhältnis der Synekdoche, Metonymie und der soge-
nannten Proportionstropen bei den drei Tragikern zu bestimmen
und seine Schlüsse daran anzuknüpfen. Der Einzige, der sich
mit dem Gegenstand um des Gegenstands willen beschäftigt
hat, ist Moriz Haupt, opusc. II 74; 167 —174, wo manches
Wertvolle gesammelt ist und manche gute Einzelbemerkung
sich findet; doch war es Haupt nicht um planmässige Samm-
lungen und deren Verwertung zu thun. Haupt ist es auch,
der dem Bedürfnis nach einer Untersuchung des Gebrauchs
der metonymischen Sprechweise bei den Alten Ausdruck
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To-ei den griechischen Dichtern, soweit es möglich ist, Schritt
für Schritt zu verfolgen und die Eigentümlichkeiten der ein-
zelnen Dichter darin festzustellen. Aus äusseren Gründen
war vorerst eine Beschränkung auf die Dichtung bis zum
Ende der alexandrinischen Periode, also bis zum Beginn der
Kaiserzeit, geboten. Und auch innerhalb dieser Grenzen wurde
von einer Betrachtung der Komiker zunächst abgesehen,
deren Stil sich mehr dem sermo pedestris nähert, und deren
Untersuchung daher weniger Ausbeute versprach. Freilich
wird das Urteil erschwert durch die trümmerhafte und zu-
fällige Erhaltung der Schriftwerke der Griechen; die wichtige
Zeit von Homer bis ins 5. Jahrhundert ist uns ja nur mangel-
haft bekannt, während sich bei den Römern die Poesie der
Blütezeit einigermassen stetig verfolgen lässt.
An Vorarbeiten giebt es nur sehr wenig von Belang.
Eine Schrift, die einen Dichter oder eine Gruppe von Dichtern
auf unsern Gegenstand hin konsequent und erschöpfend unter-
suchte, wie es für römische Dichter von Hansen (de Tibulli
tropis et figuris, Kiel 1881), Braumüller (Tropen und Figuren
in Virgils Äneis, Berl. 1877, 1882), Gebbing (de Valerii Ftacci
trop. et figuris, Marburg 1878) und Anderen geschehen ist,
ist mir nicht bekannt. Von den vielen Schriften über Tropen
geht keine auf unseren Gegenstand näher ein. Auch Peez,
die Tropen der Tragiker, im 3. Band der Berliner Studien,
1886, giebt keine vollständigen Zusammenstellungen, sondern
will —- wenn ich ihn recht verstehe — Typen der einzelnen
Arten und Unterarten der Tropen geben, die natürlich nach
subjektivem Geschmack gewählt sind. Sein Hauptzweck ist,
das Verhältnis der Synekdoche, Metonymie und der soge-
nannten Proportionstropen bei den drei Tragikern zu bestimmen
und seine Schlüsse daran anzuknüpfen. Der Einzige, der sich
mit dem Gegenstand um des Gegenstands willen beschäftigt
hat, ist Moriz Haupt, opusc. II 74; 167 —174, wo manches
Wertvolle gesammelt ist und manche gute Einzelbemerkung
sich findet; doch war es Haupt nicht um planmässige Samm-
lungen und deren Verwertung zu thun. Haupt ist es auch,
der dem Bedürfnis nach einer Untersuchung des Gebrauchs
der metonymischen Sprechweise bei den Alten Ausdruck
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