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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 13.1907

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Heft 1
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Geiger, Ludwig: Ein Brief Karl Immermanns
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Schäfer, Wilhelm: Im Geiste Immermanns?: vier Abende im neuen Schauspielhaus Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.26231#0054

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ker, 80 äa6 äie ersten 2eiten rrieinss biesi^en
^.ufentbaltss versckattet wuräen.

ZckLäow ist beäsutencl leiäenä seit IVlonLten;
seine 7^.u§en IcLnn er §ar nickt Aebrsncben.
Lr Zswäbrt einen betrübten T^nblicl:, äenn es
ist anck §ar nicbts an Wiberstanäskraft in ibrn,
unü Ver^weiflnnA nnä Latbolirisrnns sincl äis
beiäen ?o1e, nrn welcbe sicb seine l'oZs in
üer nnseli^sten Linförrni§1reit äreken. blacb
rneiner ^nsicbt ist äer Ornnä clss Öbels weit
rnekr ZeistiZ als Irörperlicb, nnö Italien rna§
wobl clas IVüasrna beiben, was ibn nieöer-
^eworfen bat. Oecbtrits: arbeitet an einern
Ltncke: ,Oie Lbslcläsr in ^ernsalern', was in
öer Iclee viel Qntes batte. Ls wirö aber scbwer-
licb etwas clarans weröen, cla alles bei ibrn in
äer poetiscben TVnscbannn^ sit^t.

Icb wnnscbe, öa6 Ikre §nte Lrwartnnx von
^lerlin sicb Ibnen bestäti^en rnöxe. IVIan ist
bei solcben Lacken, clie an öer Qren^e steben,
irnrner in cler Qefabr, ans öer ?oesie ^anx
beransLnlrolnrnen. Line 2eit1an§ Zlanbte icb,
ick wnröe clss Werlc nicbt vollenöen können;
inöessen ist es öenn öocb irn neuen ^abre
weniZstens fertiss Aeworöen.

Qeben 8ie wobl, lieber k'rennö, nnö lassen
8ie balö wieöer einrnal etwas von sick bören.
^.n k'elix nnö lieine öen ?räceptor Qerrnsniae
rneine Qrnbe.

Oer IbriZe

Iininerrnann."

Oas Hanptstnclc nnseres Qriefes, clas Qrteil
nber Lörne, Irann nicbt ansfnkrlicb kornrnentiert
weröen, weil claxn eine 8cbi1öernn§ öer cla-
rnali^en politiscben 8tirnrnnnZ nnö 6er Zsnx
verscbieöenen TVnffassnnA Lörnes nn6 Irnrner-
rnanns nöti^ sein wnr6e. Oie 8cbrift Qörnes,
nrn 6ie es sicb Kan6e1t, sin6 6er 6ritte nn6
vierte l'eil 6er ?ariser Qriefe; 6ie Qe^enscbrift,
anf 6ie er anspielt, ist 6ie von L6nar6 IVIe^er.
8e1tsarn bernbrt, 6a6 er in 6ern nber Lörne
Kan6e1n6en 8ck1n6satx 6ie seitens 6es 8enats
errol^te Linbernfnn§ ^nrn ?o1i2ei6ienst, 6ie
natürlicb eine reine 8cbi1c3ne war, nrn eine
Han6babe xn erlan^en, 6ern nnbeqnernen ?o1i-
tilcer 6ie ?ension xn ent^ieben, 6ie rnan ibrn
bisber r:ab1en rnnbte, als eine IVInnibxenx anf-
fabt. — Oie übri§en 8te11en unseres Lriefes

VILir ^OOKIOO I1VI HLQLbl 80O7VO-
8?I00H7V08 20 008800001^0.

VVenn einer wüten6 ans 6ern 1?be3ter länft,
6as er vor einer 8tnn6e erwartnn^svoll betreten
bat, nn6 nocb 6a2n irn Oraclc, weil es Or-
öllnnn^ eines neuen Hanses nn6 Oebbels ^u6itb
ist: so rnub er scblirnrnere Qrün6e baben, als

verlanZen nnr eine ^nrxe Lrl:1ärnn§. V'elix, für
6essen Qrü6ebeste11nn§ 8eer in clern oben an-
^efübrten Qriefs 6anbt, ist Oelix 1VIen6e1ssobn-
0artbo16^. Die nabe Le^iebnnA 6es rbeiniscben
?oeten 2n k'elix §ebt 6araus bervor, 6a6 Irnrner-
rnann für 1VIen6e1ssobn einen Operntext ,,Oer
8tnrrn" rnacbte, wie Oelix seinern Vater arn
9. Oexernber 1831 scbrieb, nn6 6ab Men6e1ssobn
später einen Männercbor xn Irnrnerrnanns Orarna
„T^lexis" kornponierte. — Ois 7Vrn6tscbe 8cbrift
„IVIebrere Öberscbriften nebst einer 2u§abe xn-
6ern Wen6tscben IVInsenalrnanacb 1832" wen6et
sicb §eZen W. 3cb1s§e1s „literariscbe 8cberxe",
6ie in 6ern §enannten IVInsenalrnanacb erscbienen
waren, §robe 8tacbe1verse, in 6enen 6er eitle
I/Iann sicb §e§en alle Oiteraten webrte, 6ie ibrn
in 6er lat 06er in seiner Linbi16nn§ etwas xn
1ei6e §etan batten. — Oie übriZen erwäbnten
8cbriften sin6 belcannt §enn§, Härin§ bekannter
unter seinern anZenornrnenen blsrnen Wi11iba16
TVIexis, lieclcs blovsllen un6 6er so vieles /tnf-
seben erressen6e „Qriefwecbsel xweier Oeut-
scben" von Qnstav ?6xer. — 0er arn 8cb1n8se
6es Lriefes ^enannte 8cba6ow ist Wilbelrn
8cba6ow, 6er 6arna1s eine 6er Hauptstütxen 6er
so scbön anfblüben6en Xünstler-^ba^ernie in
Oüsse16orf war. 8cba6ow war üsrnals von
einer rncbrere IVIonate wäbren6en 0eise nacb
Italien xnrüclr^elrornrnen; 1789 ^eboren, 6arnals
also 42 ^abre alt, war er in eine starl: pie-
tistiscbe 0icblnn§ §eraten, 6re Irnrneirnann
trotx aller 0renn6scksft kräfti^ befeb6ete. —
0er 2n1etxt ^enannte Oecbtritx, über 6essen
poetiscbes Lönnen so slreptiscb ^enrteilt wir6,
ist 6er Oicbter un6^nrist 0rie6ricb von Oecbtrit?
1800—1875, 6er seit r8zo in 0üsseI6orf lebts nn6
6essen Orarna „Oab^lonier in ^ernsalern" (so
lantet 6er 6ebnitive litel) r8z6 in Lncbforrn
erscbienen ist. — 0er IVIerlin, von 6ern ^anx
arn 0n6e 6es Lriefes Irnrx Zeban6e1t wir6, wsr
eine 0icbtnn§ Irnrnerrnanns, 6ie nnter 6ern
1'itel „IVIerlin eine IVI^tbe" xnerst in 0üsse16orf
r8z2 verökfentlicbt wur6e.

1VIittei1nn§en nn6 literariscbe Orteile nnseres
Oriefes sin6 so reicbbaltiZ nn6 eiZenartiA, 6s6
ibre VerölfentlicbnnA, xurnal sie eine Oüclre in
6ern belrannten Lriefwecbsel ansfüllt, §ewi6
willlrornrnen ^ebeiben wer6en wir6.

0u6wi§ QeiZer.

6ab ein Oolofernes scblecbte Verse spricbt.
0n6 als rnir so vor einern ^abr irn neuen
8cbLnspie1bans 2N 0üsse16orf ^escbab, 6a war
rnir eine 6nrcb rnancberlei Versprecbnn^en Ze-
näbrte Ooffnun^ xerstört: 6ab an 6ieser 8tätte
en61icb 6er Oicbter wie6er sein — irn rno6ernen
Oe1:orLtion83nfw3n6 — verssessenes Qesicbt uns
xei^en 6ürbe. 0er TVrrnste, 6er sicb so be-
rnübt, 6en Oonner nn6 6ie 0er§e, 6ie XVolIren
nn6 6en 0rüb1in^ in seine Worte ein^ufan^en,

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