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Studium von Dürer und Lucas van Leyden zeigt. Bei dem vortrefflichen Kupferstecher,
der 1558 zu Mühlbrecht im Herzogthum Jülich geboren wurde und 1616 in Haarlem starb,
wird es, zumal er nach van Mander schon seit seinen frühesten Arbeiten auch nach den
Erfindungen anderer Meister stach wie nach Adrian de Werdt und weiterhin nachBloclandt,
Spranger, Barentsen, Martin des Vos, Primaticcio, Strada und andern, nicht wundern, dass
er grosse Geschicklichkeit besass, die Art der verschiedensten Künstler nachzuahmen. Dass
sich dabei gleichwohl seine Zeit und eigene Weise stets ziemlich deutlich ausspricht, ist bei
einem Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts selbstverständlich, ja Goltzius entäusserte sich
sogar mehr als irgendeiner seiner Zeitgenossen seiner Eigenart, um den Charakter anderer
Meister möglichst getreu wiederzugeben.
Das hiefür charakteristischste Werk des Goltzius sind seine sechs Meisterstücke, die
er 1593 auf 1594 stach, nachdem er aus Italien zurückgekehrt war, wohin er 1590 zog,
um „die Freiheit und Schönheit der Kunst Italiens" noch vor seinem Tode zu sehen, dessen
Herannahen er damals fürchtete.
Die beiden besten Blätter dieser Folge, die auch am klarsten den beabsichtigten
Charakter treffen, sind die Beschneidung, in der er Dürer nachahmt, ein Blatt von dessen
Marienleben benützend und die heiligen drei Könige in der Art des Lucas van Leyden.
Van Mander's Erzählung/) dass Goltzius mit diesen Blättern selbst Kenner getäuscht
habe, klingt durchaus wahrscheinlich, so klar auch uns die Unterschiede des Stiles zwischen
Lucas van Leyden und noch mehr Dürer gegenüber entgegentreten. Die Erzählung bezeugt,
wie der von den Holländern stets geschätzte Dürer und Lucas van Leyden damals mit Recht
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Zeugniss eines merkwürdigen historischen
der eben angeführten Verhältnisse sehr
 
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